piwik no script img

Schlecht gehaushaltet

Rechnungshof übt Kritik am Pandemiemanagement der Gesundheitsverwaltung

Der Berliner Rechnungshof hat der Senatsverwaltung für Gesundheit Fehler und organisatorische Defizite beim Corona-Krisenmanagement attestiert. „Im Zusammenhang mit der Pandemiebekämpfung kam es innerhalb der für Gesundheit zuständigen Senatsverwaltung zu erheblichen Verstößen in der Haushaltsausführung“, heißt es in einem Bericht, den Rechnungshof-Präsidentin Karin Klingen am Mittwoch übergab. Als Ursachen werden dort Mängel beim Aufbau und in der Arbeit eines 2020 eilig gebildeten Corona-Krisenstabes sowie eine unzureichende Personalausstattung genannt.

Im Ergebnis seiner Untersuchung, um die die Gesundheitsverwaltung 2021 selbst gebeten hatte, formulierte der Rechnungshof Empfehlungen, damit sich Fehler nicht wiederholen und künftige Krisen besser bewältigt werden können. Dazu zählen eine engere Vernetzung von Senatsverwaltungen und anderen Behörden, eine klarere Aufgabenverteilung in Krisenplänen und regelmäßige Übungen zur Krisenprävention. „Bereits vor einer Krise muss geklärt sein und eingeübt werden, wer, was, wie und wann zu tun hat“, erklärte Klingen. „In der akuten Krise lässt sich fehlende Vorbereitung nicht mehr kompensieren.“

Zu Beginn der Corona­pandemie habe es kein Organisationsschema für den Aufbau eines Krisenstabes gegeben, heißt es im Bericht dazu. Der Gesundheitsverwaltung sei es nicht gelungen, kurzfristig ein effektives Krisenmanagement zu errichten. Zudem sei es zu einer erheblichen Überlastung der Beschäftigten gekommen, da die Personalausstattung nicht ausgereicht habe. (dpa)

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen