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Bahn filmt Reisende

Die Nordwestbahn rüstet ihr Zugpersonal mit Bodycams aus. Das soll vor Angriffen schützen

Die Nordwestbahn rüstet in ihrem S-Bahn-Netz in und um Bremen ihre Kundenbetreuerinnen und -betreuer mit Bodycams aus. Vorerst bis zum Fahrplanwechsel im Dezember sollen 35 Mitarbeiter mit den Kameras ausgestattet werden, wie das Unternehmen in Osnabrück mitteilte. Die Mitarbeiter sollen sie täglich von 19 Uhr bis Betriebsschluss tragen.

Mit dem Pilotprojekt solle getestet werden, ob die Bodycams eine präventive Wirkung hätten und es weniger Angriffe und Beleidigungen gebe, hieß es. Die teilnehmenden Mitarbeiter sind den Angaben zufolge an einer gelben Warnweste zu erkennen.

Eine präventive Wirkung solcher Kameras ist allerdings umstritten. Zudem kritisierten Datenschützer auch den Einsatz der Kameras bei der Polizei.

Bei der Nordwestbahn sollen die Kameras bei absehbar eskalierenden Situationen und nach deutlicher Ansage an die Fahrgäste eingeschaltet werden und die Situation aufnehmen. Im vergangenen Jahr habe es im S-Bahn-Netz 47 registrierte Übergriffe auf Nordwestbahn-Mitarbeiter gegeben, sagte eine Unternehmenssprecherin.

In 36 Fällen waren es demnach verbale und in elf Fällen tätliche Übergriffe. Den Angaben zufolge gab es Beschimpfungen und Übergriffe auf das Zugpersonal zum Beispiel, wenn es das Alkoholverbot in den Zügen durchsetzen wollte. Auch der Ärger über Zugverspätungen werde an Mitarbeitern ausgelassen, sagte die Sprecherin.

Datenschutzrichtlinien sollten eingehalten werden. Aufzeichnungen würden verschlüsselt gespeichert. Nur wenige Mitarbeiter sowie die Bundespolizei hätten das Recht, die Daten herunterzuladen oder anzusehen. Ende des Jahres solle das Projekt ausgewertet werden. (dpa/taz)

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