: Kontinentehopping
Russland überlegt, sich von der Uefa zu lösen und dem Asiatischen Fußballverband anzuschließen
Nach den jüngst verschärften Sanktionen des europäischen Fußballverbandes Uefa konkretisieren sich russische Antworten. „Ich denke, es ist die Zeit gekommen, ernsthaft über einen Wechsel in den asiatischen Fußballverband nachzudenken“, sagte Dmitri Pirog, stellvertretender Vorsitzender des Sportausschusses der Duma. Er ist der bislang höchste politische Repräsentant unter denen, die sich für diesen Schritt aussprechen. In Asien würden viele europäische Trainer arbeiten und „starke Legionäre“ spielen, sagte der Ex-Profiboxweltmeister Pirog zur Begründung.
Auch die Ex-Nationalspieler Wladimir Bystrow, Andrei Kantschelskis und Juri Gawrilow sollen die Kontinentalverschiebung befürworten. Bystrow will aber zunächst noch, dass der russische Verband RFS eine Einigung mit der Uefa in den nächsten fünf Jahren zustande bringt.
Ablehnung kommt bislang noch vom früheren RFS-Präsidenten Wjatscheslaw Koloskow, denn es bedeute „den endgültigen Tod des russischen Fußballs“, ein Rückfall in die Zweitklassigkeit, und eine Rückkehr nach Europa sei danach ausgeschlossen. „Mit wem sollen wir dann spielen?“ (taz, mit dpa)
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