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Tödliches Inferno in Goldmine

63 Tote bei Explosion auf einem Bergwerksmarkt in Burkina Faso

Bei der Explosion von Dynamit in einer Goldmine in Burkina Faso sind nach Behördenangaben 63 Menschen ums Leben gekommen. Über 70 weitere Menschen wurden laut Krankenhausangaben vom Dienstag verletzt. Einige von ihnen schwebten in Lebensgefahr. Augenzeugenberichten zufolge löste ein Brand die Explosion von geschmuggelten Dynamitstangen in einer behelfsmäßigen Goldwaschanlage in Gomgombiro in der Gemeinde Gbomblora im Südwesten des Landes aus.

Unter den Opfern waren auch Frauen und Kinder. Der Bereich, in dem das Dynamit gelagert wurde, diente auch als Markt, auf dem unter anderem Zyanid und Sprengstoffe zum Einsatz im Kleinbergbau gehandelt wurden. Durch die Wucht der Explosion entstand am Montagnachmittag ein riesiger Krater.

Die Goldmine von Gomgombiro wurde umgehend geschlossen. Die Behörden in Burkina Faso haben das Goldwaschen zwar verboten, doch gelingt es ihnen kaum, den unregulierten Goldabbau zu kontrollieren. An ihm sind nach offiziellen Angaben 1,5 Millionen Menschen beteiligt. Gold hat sich in den vergangenen zwölf Jahren zum wichtigsten Exportgut von Burkina Faso entwickelt, mit rund 70 Tonnen im Jahr. Weitere rund zehn Tonnen im Jahr werden illegal gefördert, woran auch terroristische Untergrundgruppen viel Geld verdienen.

Die Staatsanwaltschaft der Distrikthauptstadt Gaoua gab die Festnahme eines Verdächtigen bekannt. Die genauen Ursachen der Explosion würden noch ermittelt, man gehe von fahrlässiger Tötung aus, hieß es.

Im Januar waren im Nachbarland Ghana bei einer ähnlichen Explosion 17 Menschen getötet und 59 verletzt worden. Ein mit Sprengstoff beladener Lastwagen, der in einer Goldmine eingesetzt werden sollte, war mit einem Motorrad und einem weiteren Fahrzeug kollidiert. (afp, taz)

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