Handballerin Hartstock wechselt zum BSV: Die Rückkehrerin

Im dritten Anlauf klappt es: Die Lübeckerin Cara Hartstock wechselt zum Bundesligisten BSV Buxtehude. Zwei Mal waren die Verhandlungen gescheitert.

Umgeben von anderen Spielerinnen steht Cara Hartstock auf dem Handballfeld und hebt die Arme

Wechselt nach Buxtehude: Cara Hartstock Foto: Matthias Wieking

HAMBURG taz | Sie hat Ja gesagt. Zwei Mal schon wollte der Buxtehuder Sportverein (BSV) sie in seine Bundesliga-Mannschaft holen. Zwei Mal sagte Cara Hartstock: Nein. „Ich habe mich nie gegen den BSV entschieden“, erklärt sie am Telefon, „sondern für die anderen Vereine.“ Jetzt, beim dritten Anlauf, habe es einfach gepasst. „In Buxtehude bin ich zurück im Norden, wieder näher bei meiner Familie.“

Cara Hartstock, 27, wuchs in Ahrensbök bei Lübeck auf. Schon als Kleinkind verbrachte sie ihre Wochenenden in der Handballhalle: Ihre Eltern nahmen sie mit zu Spielen des VfL Bad Schwartau. Sie bauten Banden auf, klebten Werbung auf den Hallenboden, verkauften Tickets. Hartstock und ihre Schwester guckten zu, nach dem Abpfiff rannten die Mädchen übers Feld und warfen ihre ersten Bälle aufs Tor.

Hartstock fing an, im Verein zu spielen. Weil sie gut war, schickten ihre Trainer sie zu Talent-Sichtungen: erst auf Kreisebene, dann auf Landesebene. Irgendwann lag ein Umschlag im Briefkasten, mit einer Einladung zur Jugendnationalmannschaft. „Da habe ich meinen Eltern gesagt: Ich will gucken, wie weit ich es im Handball schaffe“, erinnert sich Hartstock. Sie zog in ein Sportinternat. Da war sie vierzehn.

Seitdem ist Cara Hartstock dem Handball quer durchs Land gefolgt. Von Nord nach Ost, von West nach Süd. Sie spielte für den HC Leipzig, den SV Werder Bremen und den VfL Oldenburg, für die TuS Metzingen und die HSG Blomberg-Lippe.

Junge Mannschaft braucht ihre Erfahrung

Mit der Jugendnationalmannschaft reiste sie zur EM nach Tschechien und Dänemark, bei der Juniorinnen-WM in Kroatien holte sie 2014 den vierten Platz. Zwei Mal wurde Hartstock mit der A-Jugend deutscher Meister. Und, vielleicht ihr größter Erfolg: 2018 gewann sie in Oldenburg den DHB-Pokal. 187 Bundesliga-Spiele liegen hinter ihr.

Diese Erfahrung ist viel wert, besonders für das Team in Buxtehude. „Wir haben kommende Saison eine extrem junge Mannschaft“, sagt BSV-Manager Peter Prior. „Da sind ältere Spielerinnen wie Cara wichtig.“ Prior kennt Cara Hartstock seit fast zehn Jahren. Nach dem Abi machte sie ein FSJ beim BSV und trainierte einmal pro Woche mit der Bundesliga-Mannschaft. „Damals fing meine Karriere gerade erst an, ich war eine der Jüngsten“, sagt sie und lacht. „Das Blatt hat sich gewendet. Jetzt bin ich eine der Ältesten.“

Was hat sich dadurch geändert? „Man bekommt einen neuen Blick: Ich gehe heute weniger nervös ins Spiel. Und ich erkenne besser, wenn es hektisch wird. Dann kann ich hoffentlich Ruhe reinbringen.“

Hartstock ist Kreisläuferin. Beim Angriff muss sie sich in die gegnerischen Reihen kämpfen, sie muss die Abwehr aufbrechen und Lücken schaffen für ihre Mitspielerinnen. „Im Kreis steht man mitten im Getümmel“, sagt sie. „Wenn die Gegner defensiv spielen, muss man körperlich sein und gut sperren können.“ Hartstock ist 1,89 Meter groß. „Ein Vorteil“, sagt Peter Prior, „auch in der Abwehr.“

Dass Prior ein drittes Mal auf sie zugekommen sei, habe sie wirklich gefreut, sagt Cara Hartstock. „Das gibt mir ein Gefühl von Vertrauen.“

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