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Wenn hungrige Rehe auf Abwege geraten

Frankfurt (Oder)

58.000 Einwohner, bildet mit dem polnischen Słubice eine Doppelstadt, die aus dem „Polizeiruf“ bekannt ist. Sitz der Europa-Universität Viadrina.

Erster Gedanke: Warum haben die nicht gewartet. Zweiter: Seid ihr bescheuert? Und warum ist das Bummellieschen nicht über die Straße? Frankfurt (Oder), da, wo es am schönsten ist: auf der einen Seite des Buschmühlenwegs die Wiesen, die zur Oder führen, am Steilufer gegenüber Villen mit Blick ins Weite. Darüber, mit gebührendem Abstand, das Plattenbaugebiet Neuberesinchen. Das wissen auch die Rehe. Drei von ihnen überqueren bei Eiseskälte den Buschmühlenweg und jagen in atemberaubendem Zickzack durch die Villengärten Richtung Plattenbau. Ein viertes, das Bummellieschen, bleibt zurück, obwohl ein Auto abbremst. Ein Familiendrama an der deutsch-polnischen Grenze?

Einer, der sich auskennt mit Tieren in der Stadt, gibt Entwarnung. Es ist die Speisekarte. In den Wiesen wird nur Mais serviert, das ist auf die Dauer nicht ausgewogen. In der Stadt ist die Tafel reicher gedeckt, zumal die Rehe wissen, dass da nicht gejagt wird. Die drei haben gewissermaßen die Feinkostabteilung gesucht. Kann man ihnen das verdenken? Die Familie wird übrigens wieder zusammenfinden. Happy End in Frankfurt (Oder) also. Gibt’s auch nicht immer. Uwe Rada

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