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Für die Modernisierung der Konzerthalle Carl Philipp Emanuel Bach in Frankfurt (Oder) stellt das Brandenburger Kulturministerium der Stadt 850.000 Euro aus DDR-Parteivermögen zur Verfügung. Zudem sollen die technische Ausstattung in der Halle erneuert sowie neue akustische Anlagen eingebaut werden, wie das Ministerium am Sonntag mitteilte. Die Konzerthalle ist ein Konzert- und Veranstaltungsort der Stadt in einer ehemaligen Klosterkirche der Franziskaner. Seit 1967 wird sie als Konzerthalle und für andere Veranstaltungen genutzt. Die Mittel der Parteien- und Massenorganisationen der DDR sind nach Angaben der Brandenburger Staatskanzlei grundsätzlich für wirtschaftliche, kulturelle und soziale Zwecke einzusetzen.

In diesem Jahr will Baden-Württem­berg erste aus dem ehemaligen König­reich Benin geraubten Bronzen und andere Kunstschätze übereignen. Dabei gehe es nicht darum, einen Wettlauf zu starten um möglichst viele zurückgegebene Kulturgüter, sagte Baden-Württembergs Kunstministerin Theresia Bauer der Deutschen Presse-Agentur. Ziel sei es auch nicht, „unsere Museen leerzuräumen“. Etwa 1.100 der kunstvollen Bronzen aus dem Palast des damaligen Königreichs Benin, das heute zu Nigeria gehört, sind in rund 20 deutschen Museen zu finden. Die Objekte stammen größtenteils aus den britischen Plünderungen des Jahres 1897. Ziel der Bundesregierung sind auch substanzielle Rückgaben in diesem Jahr, zunächst aus den fünf größten Beständen.

Kulturstaatsministerin Claudia Roth will alle deutschen Museen mit solchen Objekten im Januar zusammenbringen. Die Rückgabe darf aus Sicht von Berlins Kultursenator Klaus Lederer nicht zur „Frage eines Ablasshandels“ werden. „Es geht nicht darum, mit großer symbolischer Geste einzelne ausgesuchte Sammlerstücke zurückzugeben und danach einen Haken an die Sache zu machen“, sagte Lederer (Linke) der Agentur in Berlin. Es gehe vielmehr darum, „wie wir aus heutiger Perspektive den Kolonialismus und die Rolle der Länder des Nordens als Mächte im kolonialen Konzert“ bewerteten und über Nachwirkungen dieser kolonialen Perio­de in der Gegenwart redeten.