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Wenn Coronamaßnahmen nach hinten losgehen

Hamburg-Altona-­Altstadt

28.000 Einwohner

Zwischen dem schicken Ottensen und der Reeperbahn gelegen. Der Stadtteil wurde im Krieg weiträumig zerbombt, deswegen gibt es dort einen Grüngürtel mit vielen Hochhäusern.

Seit Hamburgs Schwimmbäder die 2G-Regel eingeführt haben, ist vieles anders. An der Kasse wollen sie jetzt auch den Personalausweis sehen, das Impfzertifikat auf dem Handy wird gescannt, und öfter bildet sich eine Schlange, weil jemand die Modalitäten nicht kennt: nein, getestet reicht nicht, tut uns leid, nein, Sie haben den Personalausweis nicht dabei? Dann müssen Sie noch mal wiederkommen.

Anders ist es aber vor allem im Schwimmbad drin, denn wo 2G ist, muss die Besucherzahl nicht mehr beschränkt werden. Vor allem am Wochenende bedeutet das: Es herrscht Chaos. Familien mit Schwimmtieren und Ikea-Taschen, lautes Weinen unter der Dusche, im Becken die wilde Jagd, Arschbomben vom Sprungbrett und auf den Liegen erschöpfte Eltern zwischen Kuchenkrümeln.

Es ist wie früher. Nur dass eben der Zeitslot eingehalten werden muss, um halb fünf müssen alle draußen sein. Die Kabinen sind voll. Also drängt es sich vor den Spinden, Umziehen auf den Gängen, die Kleider und Schuhe verteilt, ohne Masken, ohne Abstand. Für Kinder gilt 2G nicht. Sie waren die Verlierer der Pandemie? Das ist ihre Rache. Daniel Wiese

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