: Trennung wegen Klima
Wie die meisten Vögel leben Albatrosse monogam, in ihrem Fall sogar ein Leben lang. Aber wenn es Beziehungsstress gibt, zum Beispiel, weil der Bruterfolg ausbleibt, kann es durchaus mal zur Trennung kommen. Francesco Ventura von der Universität Lissabon und Kolleg:innen haben nun herausgefunden, dass die Klimakrise das wahrscheinlicher macht. Am Beispiel des Schwarzbrauenalbatros untersuchten sie seit 2003 die Häufigkeit von Trennungen in Abhängigkeit von ökologischen Bedingungen. Die in den Proceedings of the Royal Society veröffentlichten Ergebnisse zeigen, dass schlechte Jahre – mit wenig Wind und höheren Wasseroberflächentemperaturen – das Ende von bis zu 8 Prozent der Vogelbeziehungen bedeuteten. In guten Jahren war es nur 1 Prozent.
Damit könnten die treuen Vögel zu traurigen Zeugen des Klimawandels und dessen komplexen Zusammenhangs mit der Biodiversitätskrise werden. Es geht eben leider nicht nur um ein paar altmodische Vögel im Südatlantik, die neue Beziehungsmodelle ausprobieren. Die wachsende Scheidungsrate unter den langflügeligen Superfliegern ist ein Spiegel weltweiter ökologischer Verschiebungen. (atm)
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen