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Wenn ein Bauer nicht mehr anders weiterweiß

Stücken, 496 Einwohner. Nur 25 Kilo­meter südlich der Berliner Stadtgrenze muss man mit einer wachsenden Zahl an Wölfen in Brandenburg leben.

Manchmal braucht es eine tote Kuh, um es als 500-Seelen-Dorf in den Spiegel zu schaffen, und dann sogar in eine große Reportage aus dem Potsdamer Kanzlerkandidatenwahlkreis (den dann Scholz im Duell mit Baerbock gewann). Und nicht nur einfach eine tote, sondern eine vom Wolf gerissene.

Stücken, zwischen Feldern und Wäldern gelegener Ortsteil von Michendorf im brandenburgischen Landkreis Potsdam-Mittelmark mit Lamas am Ortseingang, war bislang neben den Gästen des örtlichen Fliederhofs vorrangig bloß ein paar Hundert Berliner Rennradfahrern ein fester Begriff, die dort sonntags regelmäßig durchradeln.

Ein Stückener Bauer hat das jüngst geändert, als er aus Protest gegen die Pro-Wolf-Strategie der Landespolitik das tödlich verletzte Jungtier an einer Traktorgabel aufhängte. Zwar auf seinem Grundstück, aber von der Straße gut sichtbar. Lange hing das tote Kalb da nicht, darum bekamen das auch die Rennradfahrer am nächsten Sonntag nicht mit – bald stand die Polizei auf der Matte. Der Kadaver musste schließlich weg, der schon lange köchelnde Streit um die Wölfe bleibt. Stefan Alberti

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