: Gespräche trotz Eskalation
ARBEITSKAMPF Der Helios-Konzern bestreitet, die Kündigung streikender Mitarbeiter der Damp-Kliniken nicht nur diesen, sondern allen Konzern-Mitarbeitern zugeleitet zu haben. Tarifgespräche gehen weiter
Trotz Kündigungsklagen und Demonstration gehen die Tarif-Gespräche zwischen der Gewerkschaft Ver.di und der Helios Kliniken GmbH um die Damp-Kliniken weiter. Am Montag sei man zu einer weiteren Verhandlung in Berlin zusammengekommen, sagte Ver.di-Nord-Sprecher Frank Schischefsky. Zuletzt habe es zudem viele Gespräche mit den verschiedenen Parteien im Landtag gegeben.
Die Beschäftigten bräuchten aber nicht nur die Unterstützung der Politik, sondern auch der Gesellschaft, sagte Schischefsky. Am Montag sei an den Standorten Schleswig, Damp, Schönhagen und Stralsund gestreikt worden. Diese sollen auch am Dienstag betroffen sein.
Bereits am Samstag hatte Ver.di-Chef Frank Bsirske angekündigt, Strafanzeigen wegen Nötigung zu prüfen. Mitarbeitern der Zentralen Service-Gesellschaft (ZSG) Damp war nach Beginn unbefristeter Streiks gekündigt worden. Die Information darüber ist laut Ver.di nicht nur den betroffenen Mitarbeitern mitgeteilt worden, sondern in einem Schreiben an alle 38.000 Mitarbeiter des Fresenius-Konzerns gegangen, zu dem Helios gehört.
Helios wehrt sich gegen die Vorwürfe: Das Schreiben sei per E-Mail an die Mitarbeiter der betroffenen Kliniken gegangen und darüber hinaus im Intranet veröffentlicht worden sowie im Internetauftritt des Unternehmens auf der Presse-Seite. Weder per Mail noch postalisch seien alle Mitarbeiter des Konzerns informiert worden.
Unterdessen forderte der Sozialverband Schleswig-Holstein, dass sich das Bundesland mit einer Initiative im Bundesrat gegen weitere Privatisierung im Gesundheitssektor engagiert. „Wenn Konzerne Profit machen müssen, führt das unweigerlich zu Personalabbau und damit zu weniger Zeit für den einzelnen Patienten“, sagte der Landesvorsitzende Sven Picker. (dpa)