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Reichel: Angriffe auf Presse verfünffacht

Der vor einem Monat bei einer „Querdenken“-Demonstration attackierte Medien-Gewerkschafter Jörg Reichel ist nach eigenen Worten von dem Angriff immer noch traumatisiert. „Die körperlichen Schäden, blaue Flecken und Abschürfungen sind abgeheilt. Ich befinde mich aber weiterhin in medizinischer Behandlung“, sagte der Berliner Landesgeschäftsführer der Deutschen Journalistinnen- und Journalistenunion (dju) in der Gewerkschaft ver.di am Sonntag dem RBB. Er werde aber weitermachen.

Reichel dokumentiert seit mehr als einem Jahr Übergriffe auf Pressevertreter bei Versammlungen von Coronakritikern und wurde nach eigenen Angaben bereits seit Monaten von Personen aus der „Querdenken“-Szene bedroht. Bei einem verbotenen „Querdenken“-Aufzug am 1. August in Berlin wurde er von zwei Personen aus dem Aufzug heraus angegriffen und getreten und geschlagen. Schlimmeres sei verhindert worden, weil ein Autofahrer angehalten habe und Passanten eingegriffen hätten, sagte Reichel. Nach seinen Erhebungen habe sich die Zahl der tätlichen Angriffe auf Pressevertreter bundesweit verfünffacht. „Das ist vor allen Dingen ein Problem bei ‚Querdenker‘-Demos. Bei klassischen Rechtsradikalen-Demonstration wie der NPD oder Die Rechte gab es diese Probleme so noch nicht“, sagte der Gewerkschafter.

Es gebe natürlich im Hintergrund Morddrohungen und Fahndungsaufrufe gegen Journalisten, die zu Rechtsradikalismus arbeiten. Das sei hinlänglich bekannt: „Aber dass auf Demonstrationen Journalisten von vorne ad hoc angegriffen werden, ist ein neues Phänomen, insbesondere bei den ‚Querdenker‘-Demos.“ (epd)

Deutschlandradio baut DAB+ aus

Deutschlandradio beauftragt erneut den Ausbau mehrerer neuer DAB+-Sender. Damit könnten im kommenden Jahr sechs weitere Standorte in Betrieb gehen, teilte der Sender am Montag mit. Mit neuen Sendern in Baden-Württemberg, Bayern, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein wolle man verbliebene Lücken im Sendernetz schließen und die Empfangsmöglichkeiten in der Region deutlich verbessern. Das Digitalradio DAB+ benötigt im Vergleich zu anderen Funkmedien am wenigsten Energie für seine Verbreitung. Derzeit können rund 85 Prozent aller Menschen in Deutschland DAB+-Radio in Wohnräumen nutzen. (epd)