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Söder gerät in den Panikmodus

In den Umfragen wird der Abstand der SPD auf die Union kleiner

CSU-Chef Markus Söder hat am Donnerstag bei einer Präsidiumssitzung seiner Partei angesichts schlechter Umfragewerte der Union vor der Bundestagswahl Alarm geschlagen. Das erfuhr die Deutsche Presse-Agentur aus Teilnehmerkreisen. Nach einer neuen Umfrage habe die Union nur noch einen Prozentpunkt Vorsprung auf die SPD. „Es besteht die sehr realistische Möglichkeit, ohne die Union zu regieren“, betonte Söder nach der Sitzung.

Söder sprach den Angaben zufolge von einem Trend, der „dramatisch“ sei. Es sei nicht sicher, wie es weitergehe, habe Söder gesagt. Es bestehe nach der Wahl die Gefahr einer Ampel-Koalition (SPD, FDP und Grüne) oder eines Linksbündnisses (SPD, Grüne, Linkspartei).

Am Donnerstag war eine Umfrage des Instituts Kantar veröffentlicht worden, der zufolge die Union bei 22 Prozent liegt, dicht gefolgt von der SPD mit 21 Prozent. Ebenfalls publik wurde eine weitere Umfrage des Instituts Allensbach, in der die Union zwar noch deutlich mit rund acht Punkten vor der SPD liegt – jedoch auch Allensbach sieht CDU/CSU um 2,5 Punkte niedriger als noch im Juli. Und auch hier holt die SPD auf; sie liegt laut dem Institut bei nun 19,5 Prozent (plus 2,5). Die Grünen landen mit 19 bzw. 17,5 Prozent jeweils nur noch auf dem dritten Platz. Dahinter liegen die FDP (11 bzw. 12 Prozent) und die AfD (11 Prozent) etwa gleich auf. Die Linkspartei rangiert zwischen 7 und 7,5 Prozent.

„Man kann es drehen, aber leicht ist es nicht“, wurde Söder zitiert. Er selbst bekomme aus ganz Deutschland Aufforderungen, mehr zu tun. „Es besteht die Gefahr, dass wir wieder Wähler verloren haben an die SPD, die vorher bei uns waren“, sagte Söder. Am Samstag wollen CDU und CSU gemeinsam in Berlin ihren Wahlkampfauftakt feiern. (dpa, taz)

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