heute in hamburg: „Das Ganze bekommt Event-Charakter“
Dirk Heinrich
61, ist Vorsitzender der Vertreterversammlung der Kassenärztlichen Vereinigung Hamburg. Er arbeitet als Facharzt für Allgemeinmedizin und HNO in Rahlstedt und Horn.
Interview Alexandra Hilpert
taz: Herr Heinrich, warum braucht es eine „Lange Nacht des Impfens“?
Dirk Heinrich: Wir wollen damit die Impfbereitschaft erhöhen. Im Moment kommen pro Tag nur rund 1.000 Menschen in die Messehallen, um sich spontan impfen zu lassen. Und insbesondere in der jungen Bevölkerung ist die Impfquote bisher noch zu niedrig.
Woran liegt das?
Das liegt zum einen daran, dass die jüngere Generation noch nicht so lange die Möglichkeit hat, sich impfen zu lassen. Zum anderen erfordert die Impfung auch Zeit und Aufwand. Vielen sagen sich dann: Ich habe gerade keine Lust, ich verschiebe es auf nächste Woche. Da braucht es manchmal einen zusätzlichen Anreiz.
Und die Lange Nacht des Impfens soll einen solchen Anreiz bieten?
Genau. Das Impfzentrum bleibt an diesem Abend länger geöffnet hat und alle können ganz unkompliziert spontan vorbeikommen. Es wird auch musikalische Begleitung geben. Dadurch bekommt das ganze einen Event-Charakter und macht die jungen Leute neugierig.
Jemand hat das Gerücht in die Welt gesetzt, Udo Lindenberg werde im Impfzentrum auftreten. Ist das wahr?
Nein, das ist eine Ente. Ein richtiges Live-Konzert wäre auch gar nicht möglich. Da würden viel zu viele Menschen kommen, und auch solche, die nur die Musik hören wollen. Das könnten wir organisatorisch nicht stemmen.
Wie wird der Abend konkret aussehen?
Man kann sich ganz normal vorne anmelden, man wird geimpft und es wird musikalisch. Mehr Details wollen wir aber nicht herausgeben. Es soll schließlich spannend bleiben.
Sind für die Zukunft noch weitere Veranstaltungen dieser Art geplant?
Das hängt ganz davon ab, wie viele Menschen kommen werden. Wenn die Aktion erfolgreich ist und wir die Zahl der Impflinge an diesem Tag maßgeblich steigern können, wird es sicherlich weitere Aktionen geben.
Impf-Aktion: 18 bis 23 Uhr, Impfzentrum in den Messehallen
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen