Hansis Geheimes Tagebuch (6): Muss es immer Fußball sein?

Der neue Bundestrainer macht sich Gedanken über Tennis, Tour und Tagebuch-Veröffentlicher. Hansi Flick über die Schulter geschaut.

Auf der Tribüne eines Fußballstadions unterhalten sich Oliver Bierhoff und Hansi Flick

Über die Schulter geschaut: Hansi Flick (r.) im Gespräch mit Oliver Bierhoff Foto: Eibner/imago

Donnerstag, 8. 7.

England hat mich nicht überrascht. Die Premier League fördert schon lange Talente, nirgends wird so modern trainiert, keine Liga ist so international, nirgends steckt so viel Geld drin. Die stehen zu Recht im Finale.

Freitag, 9. 7.

Bin echt sauer! Habe bemerkt, dass mein Tagebuch geleakt wurde. Eigentlich googele ich mich ja nicht, aber weil ich wissen wollte, was „Aurachirurgie“ ist, war ich im Internet. Und finde mein Tagebuch! Man kann mit diesen Medien nicht vorsichtig genug sein!

Samstag, 10. 7.

Schön, dass es bei der EM kein kleines Finale gibt. Sowas braucht doch kein Mensch. Ich schaue mir auf Eurosport die Tour de France an, ich gucke mir das Frauenfinale in Wimbledon an. Großer Sport. Es muss nicht immer Fußball sein. In meinem Sportgeschäft habe ich ja auch viel Umsatz mit Tennisschlägern gemacht. Und mit Joggingschuhen. Warum schreiben alle fast nur über Fußball, wo die Leute doch auch gerne joggen und Tennis spielen? Ist schon ein bisschen komisch, wenn ich als Bundestrainer so etwas sage. Hoffentlich liest es keiner.

Sonntag, 11. 7.

Argentiniens Copa-Sieg freut mich sehr. Messis Spiel brauchte endlich einen großen Titel, auch mit der Nationalelf.

Heute gucke ich wieder Tour, analysiere die Copa, gucke Wimbledon, werte das EM-Finale aus. Und ob die Medien das lesen, ist doch egal. Hauptsache, sie finden nicht heraus, wie ich über Brazzo und Lothar denke.

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