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Mehr Angriffe auf Jour­na­lis­t:in­nen in Sachsen

29 Straftaten gegen Jour­na­lis­t:in­nen wurden im Jahr 2020 in Sachsen registriert, zehn davon sind Gewalttaten. Damit hat die Anzahl der Angriffe auf Me­di­en­ver­tre­te­r:in­nen im Pandemiejahr in Sachsen seinen bisherigen Höchststand erreicht. Diese Zahlen veröffentlichte das sächsische Innenministerium am Sonntag auf Anfrage der Linken im Landtag. Erst seit 2016 werden Straftaten gegen Jour­na­lis­t:in­nen gesondert erfasst, seitdem wurden insgesamt 86 Angriffe statistisch verzeichnet. Auffällig ist, dass fast die Hälfte der Angriffe im Zusammenhang mit Demonstrationen passieren, überwiegend aus rechtsextremistischen Kreisen. Rund die Hälfte der Taten wurde den Angaben zufolge aufgeklärt. Wie die Statistik aber auch zeigt, werden die Ermittlungsverfahren oft eingestellt, laut Auswertung der Linken in 57 Prozent der Fälle. (epd)

Impf­geg­ne­r:in­nen randalieren bei TV-Sender auf Zypern

Eine Demonstration gegen Coronamaßnahmen und -impfungen ist am Sonntagabend auf Zypern eskaliert. Einige der gut 2.000 De­mons­tran­t:in­nen drangen in die Räume des zyprischen Fernsehsenders Sigmar ein und zerstörten Mobiliar. Vor dem Redaktionsgebäude wurden Autos von Mitarbeitenden des Senders angezündet, Steine und Brandsätze wurden geworfen. Die Attacke auf den Sender fand während der Live-Übertragung der Nachrichtensendung statt. „Draußen brennt es und es sind Menschen ins Gebäude eingedrungen. Wenn die Polizei uns hört, bitte tun Sie etwas!“, sagte der Moderator.

Bei dem Einsatz wurden laut zyprischen Medienberichten mindestens zwölf Po­li­zis­t:in­nen verletzt. Bis zum Montagmorgen gab es fünf Festnahmen. Die Lage vor Ort hat sich mittlerweile beruhigt, das Gebäude wird jedoch weiterhin von der Polizei bewacht. Die Verantwortlichen des Senders verurteilten den „feigen Angriff“. „Unser Hauptquartier wurde von einem Mob angegriffen, der Knallkörper warf und unsere Autos beschädigte“, teilte der Sender mit. Auch Zyperns Präsident Nicos Anastasiades kritisierte die Gewalt als „Schlag gegen die Demokratie“. Hintergrund der Angriffe auf den Sender sind die Coronamaßnahmen und die Impfpflicht, die für Menschen aus dem Pflege- und Gesundheitssektor gilt. Sigma gilt als kritisch gegenüber Impf­geg­ne­r:in­nen eingestellt und war bereits in der Vergangenheit bei Demos gegen Corona-Auflagen angegriffen worden. (afp, dpa)