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Am Frauenhaus vorbeigefördert

Trotz Millionen-Zuschüssen: Das Lübecker Autonome Frauenhaus hat große Probleme mit zu hohen Mietkosten

Von Esther Geißlinger

Frauenhäuser in Schleswig-Holstein schlagen Alarm: „Das Land treibt uns in die Pleite“, heißt es in einem Offenen Brief an Innenministerin Sabine Sütterlin-Waack (CDU). Dabei hatte die Landesregierung erst vor wenigen Wochen mehr Geld für Gewaltopfer und die zuständigen Einrichtungen versprochen. Doch vor allem am Lübecker Autonomen Frauenhaus geht die Förderung vorbei.

Das Problem ist den Verantwortlichen durchaus bewusst: „Ich kann verstehen, dass nicht alle Einrichtungen gleichermaßen zufrieden sind“, sagte Sütterlin-Waack. Sie verwies aber darauf, dass das Land „grundsätzlich gut aufgestellt“ sei. Tatsächlich hat Schleswig-Holstein die Förderung für den Gewaltschutz gesetzlich verankert – ein Plus gegenüber anderen Bundesländern. Auch sind die Summen und die Frauenhausplätze insgesamt gestiegen: Schutz finden Frauen und Kinder in 16 Häusern mit 349 Plätzen, eine Aufstockung um neun Plätze ist geplant. Aktuell erhalten die Einrichtungen 7,5 Millionen Euro, davon über fünf Millionen vom Land. Beschlossen ist eine jährliche Steigerung von 2,5 Prozent.

Allerdings setzt das Ministerium schwerpunktmäßig auf Präventionsangebote: So haben von den Erhöhungen zwar alle Einrichtungen profitiert, aber die Beratungsstellen – die lange leer ausgegangen waren – erhielten mehr als die Frauenhäuser. In Lübeck kommt es dabei durch eine Neuberechnung des Mietkostenzuschusses zu einer Schieflage.

Gespräche mit der Ministerin über einen weiteren Zuschuss von rund 40.000 Euro scheiterten: „Das Lösungsangebot beruht darauf, dass Sie den Bedarf dem Budget anpassen und nicht umgekehrt“, kritisiert Anke Kock vom Lübecker Frauenhaus. Am Mittwoch gingen Aktive und För­de­r­*in­nen mit einer Mahnwache vor dem Kieler Landtag an die Öffentlichkeit, weitere Aktivitäten sind geplant.

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