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brief des tages

Bravo! Autos statt Wasser!

„Tesla in Brandenburg: Auf Sand gebaut“, taz vom 9. 4. 21

Beim Anblick des Tesla-Werks in Grünheide bekommt der Begriff „Bullshit City“ eine neue Dimension. Verfolgt man das zielstrebige Vorgehen des Unternehmensinhabers und seiner Unterstützer:innen, so wird klar, dass einige Teile Deutschlands den Eindruck hinterlassen, nach dem Schock der Ausbeutung durch die Treuhand bis heute nicht im geltenden Rechtssystem heimisch geworden zu sein. Anders ist für mich nicht nachvollziehbar, dass zentrale Rechtsgüter des Bevölkerungs- und Umweltschutzes – wie dringend benötigte Grundwasserreserven – in verantwortungsloser Weise geopfert werden. Die Betroffenen vor Ort scheinen dem, was Tesla ihnen bietet, mehr oder weniger hilflos und schockiert gegenüberzustehen – so wie vor etwa zwei Jahrzehnten der Treuhand.

Erst wenn man die ganze Wirkungskette betrachtet, von der Rohstoffgewinnung über die Verarbeitung, den Produktbetrieb (Auto) bis zur letztendlichen Entsorgung, wird klar, dass auch Tesla die Umweltzerstörung treibt und nicht aufhält. Es dauert nur zu lange, bis klar ist, dass hier aus gutem Grund andere Regeln gelten müssen als auf dem Mars.

Hans-Peter Kleemann, Schorndorf/Rems

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