: Segnungen explizit für Homosexuelle
Drei katholische Kirchen in Berlin segnen entgegen der Weisungen aus dem Vatikan
Von Jacqueline Dinser
In Berlin beteiligen sich drei katholische Kirchen an bundesweiten Segnungsgottesdiensten, zu denen ausdrücklich auch homosexuelle Paare geladen sind. Die Aktion #liebegewinnt ruft dazu auf, dass sich Liebende als Paar oder einzeln um den 10. Mai von einem Pfarrer segnen lassen.
Damit richtet sich die Aktion gegen die Mitte März veröffentlichte Lehrentscheidung der Glaubenskongregation, nach welcher es der katholischen Kirche verboten sei, homosexuelle Partnerschaften zu segnen. Die beteiligten Gemeinden würden nicht hinnehmen, dass eine ausgrenzende und veraltete Sexualmoral auf dem Rücken von Menschen ausgetragen wird und die Arbeit in der Seelsorge untergräbt. Weiter heißt es in dem Aufruf: „Wir werden Menschen, die sich auf eine verbindliche Partnerschaft einlassen, auch in Zukunft begleiten und ihre Beziehung segnen.“
Der Segnungsgottesdienst der Gemeinde St. Christophorus in Neukölln findet am 9. Mai ab 11.30 Uhr statt. In der Kirche Sankt Clara, ebenfalls Neukölln, finden am 9. Mai ab 11 Uhr und abends ab 19 Uhr Segnungen statt. Die Sankt-Canisius-Gemeinde in Charlottenburg segnet am 16. Mai, 18 bis 19 Uhr. Während des Gottesdienstes muss eine medizinische Gesichtsmaske getragen werden. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich, die Platzzahl ist jedoch begrenzt.
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen