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Mit Sport durch die Pandemie

Eine Gruppe von Bremer Wissenschaftlern, Lehrer*innen, Sportvereinen und Kinderärzten fordert den Senat dazu auf, Sport nicht als potenzielles Infektionsrisiko darzustellen, sondern den Nutzen zu betonen

„Wir sind davon überzeugt, dass Sport unter den Anforderungen des Infektionsschutzes sicher umgesetzt werden kann“

Un­ter­zeich­ne­r*in­nen des offenen Briefs

Von Eiken Bruhn

Auf die Bedeutung des Sports in der Pandemie hat eine Gruppe von Bremer Wissenschaftlern, Lehrer*innen, Sportvereinen und Kinderärzten hingewiesen. In einem offenen Brief, der gestern unter anderem an Bürgermeister Andreas Bovenschulte ging, kritisieren sie, dass „Bewegung und Sport vordergründig leider immer noch auf das damit verbundene Infektionsrisiko reduziert wird“. Sie fordern dazu auf, Studien zur Kenntnis zu nehmen, „die neben den physischen Vorteilen von Bewegung und Sport (bessere Antwort des Immunsystems auf das SARS-CoV- 2 Virus, geringere Wahrscheinlichkeit schwerer Covid-19-Verläufe) auch die positiven psychischen Effekte von Bewegung und Sport nachweisen“. Dazu zählten die Reduktion der psychischen Auswirkungen von sozialer Isolation.

Anlass des offenen Briefs sind die Bund-Länder-Beschlüsse von Anfang März zur „Notbremse“ bei steigenden Infektionsraten. Diese sehen vor, dass bei einer anhaltenden Überschreitung der 7-Tages-Inzidenz von 100 Sport auch im Freien nur allein, zu zweit oder mit dem eigenen Haushalt erlaubt sind. Diese Regelung gilt nicht für Kinder. Bis zum Alter von 14 Jahren dürfen sie mit bis zu 20 Personen plus zwei Trai­ne­r*in­nen Sport treiben – aber nur draußen.

Die Un­ter­zeich­ne­r*in­nen des offenen Briefs, darunter Hajo Zeeb, Abteilungsleiter am Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie, weisen dennoch darauf hin, dass derzeit das Potenzial von Sport bei der Bekämpfung der Pandemie nicht erkannt und gefördert würde. Sie empfehlen den politisch Verantwortlich daher eine neue Kommunikationsstrategie, die nicht bei den Gefahren, sondern dem Nutzen ansetzt und stellen sich als beratende Ex­per­t*in­nen zur Verfügung.

„Wir sind davon überzeugt, dass Bewegung und Sport auch unter den Anforderungen des Infektionsschutzes sicher umgesetzt werden kann, es der Bevölkerung dadurch leichter fällt, den Infektionsschutz im Alltag besser einzuhalten, und damit auch Kollateralschäden durch Bewegungsmangel minimiert werden können“, heißt es in dem Schreiben.

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