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Großrazzia bei Neonazis

Von Michael Bartsch

500 Polizeikräfte haben am Freitag in Thüringen Immobilien der rechten Szene durchsucht. Der Schlag richtete sich gegen deren Verstrickung in den Drogen- und Waffenhandel, in Geldwäsche und Prostitution. Einsatzschwerpunkt war der Raum Gotha. Nach vorläufigen Angaben des Landeskriminalamtes wurden Betäubungsmittel und Bargeld sichergestellt und ein Auto gepfändet. Acht bereits bestehende Haftbefehle wurden vollstreckt, eine weitere Person wegen Drogenbesitzes festgenommen. Die Beschuldigten sind deutsche Staatsbürger im Alter von 24 bis 55 Jahren.

Nach Erkenntnissen der ­Linken-Landtagsabgeordneten Katharina König-Preuss werden die Festgenommenen dem Neonazi-Netzwerk „Turonen“/„Garde 20“ zugerechnet. Eine wichtige Rolle spielt eine Immobilie in Ballstädt, die 2014 auch Ausgangspunkt für den Überfall auf eine Kirmesgesellschaft war.

Der Sicherheitsexperte Raymond Walk von der CDU-Landtagsfraktion ist erleichtert: „Erstmals seit Jahren wird so konzertiert vorgegangen.“ Als bestürzend empfindet er aber die neue Erkenntnis, dass sich rechte Strukturen in der organisierten Kriminalität bereits derart etabliert haben. Walk hält es deshalb für angebracht, die Beobachtung der organisierten Kriminalität durch den Verfassungsschutz wieder neu zu diskutieren.

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