In Gottes Namen

Der italienische Fußballprofi Bryan Cristante wird nach Videobeweis wegen Blasphemie gesperrt

Der 25-jährige Fußballprofi Bryan Cristante ist wegen Gotteslästerung während einer Partie in der italienischen Liga Serie A für ein Spiel gesperrt worden. Beim 5:1-Auswärtssieg des Erstligisten AS Rom gegen den FC Bologna am vergangenen Sonntag habe der AS-Mittelfeldmann in der 23. Minute zweifelsfrei eine blasphemische Äußerung von sich gegeben, teilte das Sportgericht der Liga mit. Das hätte die Überprüfung von Fernsehbildern ergeben. Das Gremium hütete sich wohl sehr bewusst, weitere Angaben zum Vorfall zu machen.

Im italienischen Strafgesetzbuch sind für Blasphemie ohnehin Geldstrafen von 51 bis 309 Euro vorgesehen. Seit 2010 verfolgt aber auch das italienische Sportgericht der Serie A derlei Vergehen. Rolando Mandragora von Udinese Calcio musste 2018 für eine Partie aussetzen, weil er nach einer Parade des gegnerischen Torhüters fluchte: „Porca Madonna, Vaffanculo, Dio Cane“ („Schweinemadonna, fick dich, Hundegott“). Auch damals zählte bereits der Videobeweis.

Der für seine Flüche berüchtigte italienische Nationaltorhüter Gianluigi Buffon stand ebenfalls schon unter dem Verdacht der Blasphemie. Einer Bestrafung entkam er allerdings mit der Behauptung, er sei missverstanden worden. Er habe nicht „Porco Dio“ („Schweinegott“) geflucht, sondern „Porco Zio“ („Schweineonkel“). In der Fußball-Bundesliga ist bislang nur der Tatbestand der Investorenlästerung verfolgt worden.

Borussia Dortmund musste eine Geldstrafe von 50.000 Euro bezahlen, weil BVB-Fans den Hoffenheimer Investor Dietmar Hopp beim Gastspiel im Dezember 2019 zum wiederholten Male mit Plakaten, Spruchbändern und Gesängen beleidigt hatten. Obendrein wurde ein zweijähriges Stadionverbot von Dortmunder Auswärtsfans in Hoffenheim verhängt. (taz, dpa)