piwik no script img

SPD-Chefin gegen Renten-Vorstoß

Saskia Esken lehnt CDU-Idee eines individuellen Übergangs in Rente ab

In der Debatte über das künftige Rentenalter hat die SPD-Chefin Saskia Esken einen Vorstoß aus der CDU strikt abgelehnt. „Mit dem Rentenkonzept der CDU werden die Coronahelden von heute zu Almosenempfängern von morgen“, sagte Esken am Sonntag. Esken nannte etwa Altenpflegerinnen, Erzieherinnen und Busfahrer. „Viele von ihnen erreichen schon heute nicht das reguläre Rentenalter und damit auch nicht die volle Rente, weil sie nach Jahrzehnten harter Arbeit vorzeitig aufhören müssen zu arbeiten.“

Der CDU-Bundesfachausschusses Soziale Sicherung und Arbeitswelt hatte vor wenigen Tagen Pläne für eine große Rentenreform beschlossen, die ins CDU-Wahlprogramm für den Bundestagswahlkampf 2021 einfließen sollen. Die CDU-Experten gehen von einer steigenden Lebenserwartung aus und fordern, gewonnene Lebenszeit müsse zum Teil in Erwerbstätigkeit verbracht werden. Statt eines „fixen gesetzlichen Renteneintrittsalters für alle“ solle es künftig einen individuellen Übergang in die Rente geben. Längerfristig wollen die CDU-Experten damit die geltende Regelung abschaffen, nach der das Rentenalter schrittweise von 65 auf 67 Jahre steigt.

Esken sagte, eine noch längere Lebensarbeitszeit würde für viele zu Rentenkürzungen führen. Diese als systemrelevant erkannten Erwerbstätigen bräuchten eine gesetzliche Rente, von der man leben kann. „Eine Aushöhlung der Alterssicherung wird es mit uns nicht geben“, sagte Esken. Die CDU-Experten fordern auch den Aufbau eines Fonds für eine Kapitalanlage innerhalb der Rentenversicherung. Selbstständige sollen zudem wie Arbeitnehmer, Beamte oder Minijobber ein Standardvorsorgeprodukt abschließen können. Dieses soll auf Aktienanlagen basieren. (dpa)

40.000 mal Danke!

40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen