„Vivaldi“ im Stresstest

Belgiens Regierung eine Woche nach Start unter Hochdruck

Endlich raus aus der Krise! Das versprach Alexander De Croo, der neue liberale Premierminister Belgiens, als er die Amtsgeschäfte in Brüssel übernahm.

Doch knapp eine Woche nach dem Start seiner bunten „Vivaldi“-Koalition kann von Entspannung keine Rede sein. Die Coronakrise ist zurück – schlimmer als im Frühjahr. Und die sieben an der neuen Föderalregierung beteiligten Parteien präsentieren sich bislang gar nicht harmonisch.

Nun schwindet auch noch die Unterstützung: Nach einer Umfrage, die kurz nach der Regierungsbildung veröffentlicht wurde, sind nur 38 Prozent der Belgier mit „Vivaldi“ glücklich. 47 Prozent haben kein Vertrauen – und 16 Prozent zeigen sich völlig desinteressiert.

Die Menschen haben offenbar andere Sorgen. Vor allem die „zweite Welle“ der Coronapandemie macht vielen Belgiern zu schaffen. Die Schutzmaßnahmen wurden erneut verschärft. Cafés und Kneipen müssen um 23 Uhr schließen, außer Haus darf man nur noch enge Sozialkontakte zu drei Personen pflegen.

Eric Bonse, Brüssel