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Archiv-Artikel

UNTERM STRICH

Im Herbst soll in Köln der Grundstein für ein Jüdisches Museum gelegt werden. Beinhalten wird es vor allem die sensationellen Fundstücke, die in der Kölner Altstadt bei Grabungsarbeiten entdeckt wurden. Vor fünf Jahren begannen die Ausgrabungen, die europaweite Bedeutung für die Geschichte des Judentums haben. Zwei Drittel des Areals haben Archäologen bisher ausgehoben, mehr als 250.000 Fundstücke wurden entdeckt. Zu den reichen Funden zählen ein komplettes jüdisches Viertel mit der ältesten Synagoge nördlich der Alpen und ein römischer Statthalterpalast aus dem 4. Jahrhundert.

Die Berliner Theatermacherin Shermin Langhoff, die erst vor Kurzem zur kommenden Leiterin des Maxim Gorki Theaters in Berlin ernannt wurde, erhält eine weitere Anerkennung. Am 6. September wird ihr der Moses-Mendelssohn-Preis, der mit 10.000 Euro dotiert ist, verliehen. „Langhoff hat mit ihrem Konzept erreicht, die Öffentlichkeit und Medien im Umgang mit migrantischer Kultur zu sensibilisieren und Vorurteilen entgegenzuwirken“, lobte der Berliner Kulturstaatssekretär André Schmitz noch einmal, was Langhoff an dem kleinen Theater Ballhaus Naunynstraße seit 2008 erreicht hat. Das Haus, an dem viele junge Autoren und Regisseure aus der Türkei, dem Iran, aus Israel oder vom Balkan langsam eine eigene Handschrift entwickeln konnten, wurde zu einem Vorzeigemodell für interkulturelles Theater.

Mit 6 Millionen Euro unterstützt Bayern die Richard-Wagner-Stätten in Bayreuth. Dazu gehört der Festspielbetrieb, der in diesem Jahr mit 2,2 Millionen Euro bezuschusst wird. Neu ist die Zusicherung von 4 Millionen Euro für den knapp 15 Millionen Euro teuren Neu- und Umbau des Richard-Wagner-Museums im Haus Wahnfried, der alten Villa von Richard Wagner. Kunstminister Wolfgang Heubisch (FDP) betonte, das Engagement des Freistaats sei ein klares Signal an die anderen Finanzgeber, sich ebenfalls entsprechend zu engagieren. Die Aufteilung der Kosten für die Sanierung der Villa Wahnfried soll zwischen dem Freistaat, dem Bund und der Stadt Bayreuth geregelt werden. Noch nicht fest stehen die Anteile an der Finanzierung der Generalsanierung des alten Festspielhauses, das auch für seine besondere Akustik berühmt ist.