: Gerd Müllerhat genug
Der Entwicklungsminister tritt 2021 nicht mehr zur Wahl an
Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (CSU) will nicht erneut für den Bundestag kandidieren. „Nach 32 Jahren Verantwortung im Europäischen Parlament und im Deutschen Bundestag möchte ich jetzt einen Generationenwechsel einleiten“, erklärte Müller nach Ministeriumsangaben am Sonntag. Dies habe der 65-Jährige am Wochenende in seinem Wahlkreis angekündigt.
„Bis zum Ende der Legislaturperiode werde ich mein Bundestagsmandat und das Amt des Entwicklungsministers mit voller Kraft weiter gestalten“, erklärte Müller demnach. Zuvor hatte der Münchner Merkur über den angekündigten Rückzug Müllers aus der Bundespolitik berichtet. Darüber habe der Minister am Wochenende CSU-Politiker in seiner schwäbischen Heimat informiert.
Müller steht seit dem Jahr 2013 an der Spitze des Entwicklungsressorts, schon seit 1994 ist er direkt gewählter Bundestagsabgeordneter für den Wahlkreis Oberallgäu. Politisch setzte er sich immer wieder von der CSU-Parteilinie ab, auch aktuell in der Debatte über die Aufnahme zusätzlicher Flüchtlinge aus dem abgebrannten Lager Moria auf Lesbos. Müller spricht sich dafür aus, 2.000 der auf der Insel festgehaltenen Geflüchteten in Deutschland aufzunehmen.
Die Nachfolge Müllers im Wahlkreis Oberallgäu ist laut Münchner Merkur noch vollkommen offen. Die Partei sei trotz Müllers Alter überrascht von dem selbstbestimmten Schritt, heißt es dem Blatt zufolge aus dem schwäbischen CSU-Bezirksverband. Müller hatte bei den zurückliegenden Wahlen stets klar das Direktmandat geholt, selbst bei der Bundestagswahl 2017 ungeachtet eines insgesamt schwachen CSU-Ergebnisses mit knapp über 50 Prozent der Erststimmen. (afp)
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen