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Alle Fische stehen still

Mitarbeitende der Zentralverwaltung der Nordsee-Restaurantkette in Bremerhaven haben vier Tage lang die Arbeit niedergelegt. Der Investor rührt sich nicht

Von Marie Gogoll

Mit einem viertägigen Warnstreik haben die Angestellten der Hauptverwaltung der Restaurantkette Nordsee in Bremerhaven vergangene Woche ihre Forderung nach einem Sozialtarifvertrag bekräftigt.

Dies war bereits der dritte Streik in diesem Jahr. Im vergangenen Herbst hatte die Schweizer Investmentfirma Kharis Capital, seit 2018 Eigentümerin der Nordsee, Pläne erwähnt, den Standort aufzugeben und die Hauptverwaltung des 1896 in Bremerhaven gegründeten Unternehmens zu verlagern. Seither lässt sie ihre Angestellten über mögliche Umzugspläne jedoch im Dunkeln. Neben der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) hatte dieses Mal auch die sonst wenig streikfreudige Christlich-Demokratische Arbeitnehmerschaft (CDA) zum Ausstand aufgerufen.

Etwa die Hälfte der 80 Angestellten der Bremerhavener Zentrale legten die Arbeit nieder. „Dass sich immer mehr Leute dem Streik anschließen, ist ein geniales Gefühl“, sagt Marion Markowski, Angestellte der Hauptverwaltung.

Kharis Capital reagierte auf die Fragen der taz bis Redaktionsschluss nicht. „Durch Flurgespräche wird allerdings mittlerweile immer klarer, dass ein Wegzug eigentlich schon längst feststeht“, so NGG-Sekretär Moritz Steinberger. Fadenscheinig nennt er die Bemühungen der Geschäftsführung, in einen Dialog mit den Betriebsräten zu treten.

Das deckt sich mit deren Erfahrungen: „Es sieht natürlich gut für die aus, Gespräche mit uns zu führen. Wir können darin aber keinerlei Einfluss nehmen“, heißt es von dort. „Was wir wollen, sind Verhandlungen über einen Sozialtarifvertrag.“ Darin soll unter anderem geregelt werden, welche Perspektiven die Mitarbeitenden bei einer Standortverlegung hätten. Spätestens im Oktober will die Gewerkschaft wieder streiken, sollte die Geschäftsführung weiterhin nicht einlenken.

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