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Nach Solingen: RTL-Chefs gestehen Fehler ein

Im senderinternen Intranet haben die drei Chefredakteure von RTL Fehler in der Berichterstattung nach Solingen eingestanden. Der Umgang mit dem Freund des überlebenden Jungen in Beiträgen bei RTL.de, „Punkt 12“ und „Explosiv“ habe nicht dem journalistischen Selbstverständnis des Senders entsprochen, schreiben die Chefredakteurin Tanit Koch und ihre beiden Kollegen Michael Wulf und Jan Rudolph. Das berichtet der Medienblog Übermedien. Nachdem eine Frau in Solingen in der vergangenen Woche mutmaßlich fünf ihrer Kinder getötet hatte und anschließend versucht hat, sich selbst zu töten, hatten RTL und die Bild-Zeitung aus Chatnachrichten zitiert, die das einzig überlebende Kind der Frau einem Freund geschrieben hatte. Die RTL-Chefredaktion kündigte nun intern an, einen Expertenkreis einzusetzen, der solche Berichterstattung künftig verhindern soll. (taz)

Warnstreik bei der „Deutschen Welle“

Nach dem vorläufigen Scheitern der Tarifverhandlungen hat es beim deutschen Auslandssender Deutsche Welle einen ­Warnstreik gegeben. Am Donnerstag legten rund 300 Mitarbeiter am Standort Berlin vorübergehend die Arbeit nieder, wie der Bundesvorstand der Dienstleistungs­gewerkschaft Verdi mitteilte. Auch Beschäftigte im Homeoffice seien in den Warnstreik getreten. Die englischen Nachrichtensendungen seien von 12 bis 14 Uhr ausgefallen, es sei in dieser Zeit ein „Programm aus der Konserve“ gesendet worden, erklärte die Gewerkschaft. Eine Verdi-Sprecherin kündigte weitere Streiks an, sollte es nicht gelingen, neue Tarifverträge für die 1.700 Festangestellten und 4.000 freien Mitarbeiter ­auszuhandeln. (epd)

Journalist in Mexiko getötet

In Mexiko ist erneut ein Journalist ermordet worden. Der Polizeireporter Julio Valdivia wurde am Mittwoch enthauptet an den Bahngleisen von Tezonapa im Bundesstaat Veracruz gefunden, wie die Tageszeitung El Mundo berichtete. Die Staatsanwaltschaft schließe einen Unfall aus und halte es für wahrscheinlich, dass Valdivia wegen seines Berufes ermordet wurde. Seit dem Jahr 2000 sind in Mexiko mehr als 130 Journalistinnen und Journalisten ermordet worden. Die meisten Fälle bleiben straffrei. (epd)