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Misshandlung im Pflegeheim

Einem Alten- und Pflegeheim im Landkreis Goslar wird Körperverletzung, Misshandlung und Betrug vorgeworfen

Von Friederike Gräff

Polizei und Staatsanwaltschaft haben am Montagvormittag ein Alten- und Pflegeheim in Langelsheim im Landkreis Goslar sowie zwei Privatwohnungen durchsucht. Laut der Braunschweiger Staatsanwaltschaft wird dem Betreiberehepaar sowie der Heimleiterin die Misshandlung Schutzbefohlener, gefährliche und schwere Körperverletzung sowie Betrug in besonders schwerem Fall vorgeworfen.

Nähere Angaben wollte der Sprecher der Braunschweiger Staatsanwaltschaft, Sascha Rüegg, nicht machen. Der Norddeutsche Rundfunk hatte berichtet, dass BewohnerInnen der Einrichtung ruhig gestellt worden seien und dass die BetreiberInnen bei der Abrechnung von Pflegestufen betrogen hätten. Dies wollte die Staatsanwaltschaft nicht bestätigen. Wegen Verdunkelungsgefahr sind die Beschuldigten am Montag in Untersuchungshaft genommen worden.

Nach taz-Informationen handelt es sich bei der Einrichtung im Ortsteil Wolfshagen um das Alten- und Pflegeheim „Haus Linde“. Das wollte die Staatsanwaltschaft aber weder dementieren noch bestätigen. Die Ermittlungen waren durch eine Anzeige der Heimaufsicht ins Rollen gekommen, der Unregelmäßigkeiten aufgefallen waren. Daraufhin hatten Polizei und Staatsanwaltschaft Anfang des Jahres mit gezielten Ermittlungen begonnen.

Der Landkreis hat einen 29-köpfigen Sonderstab eingesetzt, der vor allem den Weiterbetrieb der Einrichtung sicherstellen soll. „Uns ist in erster Linie daran gelegen, dass die Bewohner vor Ort bleiben können“, sagte der Sprecher des Kreises, Torsten Kuszynski. Für BewohnerInnen, Angehörige und Mitarbeitende wurde ein Info-Telefon eingerichtet. Kreisrätin Regine Breyther erklärte, sie werde „die hilfebedürftigen Menschen und ihre Angehörigen auch in den kommenden Wochen unterstützen“. Das gelte auch für die MitarbeiterInnen des Heimes.

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