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Reise-, Alkohol- und Stehplatzverbot

Die DFL stellt ihre Pläne für erste Spiele mit Publikum vor. Aus der Fanszene hagelt es Kritik

Stehplätze und Alkohol sollen tabu sein bis zum 31. Oktober, und bis zum Jahresende sollen Gästefans in den Stadien keinen Einlass finden. Das sehen die Pläne der Deutschen Fußball Liga für die 1. und 2. Bundesliga vor, wenn zur neuen Saison wieder Zuschauer in einge­schränkter Zahl zugelassen werden. Damit soll das Infektionsrisiko in der Coronapandemie in Grenzen gehalten werden. Bei der virtuellen Mitgliederversammlung der 36 Proficlubs am kommenden Dienstag stehen diese Pläne zur Abstimmung. Aus der Fanszene ist derweil schon Kritik zu vernehmen.

Ausdrücklich weist die DFL in ihrer Mitteilung vom Dienstag darauf hin, dass die Maßnahmen eine vorübergehende Anpassung seien, „um angesichts der andauernden pandemischen Lage die Einhaltung und die Kontrolle der Einhaltung von Abstands- und Hygienemaßnahmen in den Stadien zu erleichtern“.

Beim Ticketverkauf sollen die Vereine dafür sorgen, dass Infektionsketten gegebenenfalls nachverfolgt werden können. Damit wolle man die Gesundheitsbehörden unterstützen. Details zur Umsetzung sollen den Klubs überlassen werden. „Denkbar wäre zum Beispiel, dass ein Ticketkäufer beim Erwerb entsprechende Daten hinterlegt und dieser im Fall einer erlaubten Weitergabe eines Tickets auch die Daten des Ticketnutzers mit Blick auf eine mögliche spätere Nachverfolgung von Infektionsketten erfasst“, erklärte die DFL. Der Liga­verband hatte einen Leitfaden für die Rückkehr der Fans in die Stadien erstellt und die Klubs aufgefordert, lokale Konzepte zu erarbeiten.

Ligaverband und Klubs müssen bei ihrem Vorgehen mit Unmut aus der Fanszene rechnen. Das Bündnis „Unsere Kurve“ hatte sich am Montag unter anderem für die Zulassung von Gästefans ausgesprochen. Zudem warnte die Organisation davor, neue Technologien der Überwachung „durch die Hintertür des Gesundheitsschutzes“ einzuführen.

Beim Alkoholausschank verwies die DFL darauf, dass dies ohnehin nur mit ausdrücklicher Einwilligung der örtlichen Behörden möglich ist. „Das Bekenntnis der DFL zum Erhalt von Stehplätzen in den Stadien der Bundesliga und 2. Bundesliga hat unverändert Bestand“, betonte die DFL. Außer Frage stehe auch, „dass Auswärtsfahrten von Fans einen wichtigen Bestandteil der deutschen Fußballkultur ausmachen“. (dpa)

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