KSK soll teilweise aufgelöst werden

Verteidigungsministerium legt Bundestag einen Vorschlag zur Zukunft der Elitetruppe vor

Bundesverteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (CDU) will die Elitetruppe KSK nach rechtsextremistischen Vorfällen zum Teil auflösen. Das Kommando Spezialkräfte könne „nicht in seiner jetzigen Form bestehen bleiben“ und müsse gründlich reformiert werden, heißt es in einem Bericht ihres Ministeriums an den Bundestag. In Teilen des KSK hätten sich „ein toxischer Führungsstil, extremistische Tendenzen und ein laxer Umgang mit Material und Munition entwickelt“, kritisiert der Untersuchungsbericht.

Die zweite Kompanie, die als Ausgangspunkt rechter Umtriebe gilt, soll deshalb ersatzlos aufgelöst werden. Hier sei „rechtsextremistisches Verhalten offensichtlich“ geworden, das „zum Teil bis heute aus falsch verstandenem Korpsgeist durch einzelne gedeckt wird“. Mit der Auflösung bleiben dem KSK nur noch drei Einsatzkompanien.

Bis ein Neuanfang erreicht sei, werde die Spezialeinheit der Bundeswehr nicht an internationalen Übungen und Einsätzen teilnehmen, kündigte das Ministerium zudem an.

Es gehe nun um eine „Bewährungschance“, sagte Kramp-Karrenbauer der Süddeutschen Zeitung. Wenn die Angehörigen des KSK „diesen Schuss jetzt nicht gehört haben, wird sich unausweichlich die Frage nach einer Neuordnung des KSK stellen“.

Das Ministerium schlägt zudem eine ganze Reihe von Einzelmaßnahmen vor, die extremistischen Tendenzen in der Eliteeinheit entgegenwirken sollen. Vorgesehen sind unter anderem eine verstärkte Rotation des Personals und ein Zeitlimit für die Zugehörigkeit zum KSK. (afp)