: Schaf im Wolfspelz
Die Schwebfliege tarnt sich als Wespe. Ihre Larve verspeist Blattläuse. Ringelblumen und Margeriten locken sie an
Die Blattlaus ist des Gärtners Graus. Es ist ekelerregend, wenn ganze Kolonien wie Ausschlag den Schnittlauch überziehen. Wer sie bekämpfen möchte, sollte Margeriten und Ringelblumen auf seinen Balkon setzen, empfiehlt der Naturschutzbund (Nabu). Mit etwas Glück gelingt es damit Schwebfliegen anzulocken, deren Larven Unmengen der kleinen Sauger vertilgen. Vom Aussehen der Fliegen darf man sich allerdings nicht Bange machen lassen: Sie tarnen sich als Wespen, manchmal auch als Bienen oder Hummeln.
Dieser Einfall der Natur nennt sich Mimikry. Er dient den wehrlosen Fliegen dazu, sich Feinde vom Hals zu halten. Bei Menschen, die um ihre Torten oder ihre heile Haut besorgt sind, kann sich das allerdings ins Gegenteil verkehren. Um die Schwebfliege zu enttarnen reicht ein scharfer Blick, insbesondere auf deren charakteristisches Flugverhalten: Die Fliegen bleiben in der Luft stehen, um nach wenigen Sekunden ruckartig ihre Position zu wechseln.
Als Blattlausfresser konkurrieren die Schwebfliegenlarven mit den Larven des Marienkäfers und der Florfliege. In den acht bis elf Tagen zwischen dem Schlüpfen und ihrer Verpuppung vertilgt eine Larve mehr als tausend Blattläuse. knö