das wetter
: Abschied

Eigentlich hatte sich Sarah immer sehr im Reinen mit ihrem Selbst gefühlt. Sie konnte gut allein sein und vertrieb sich ihre Zeit mit Stoffwechsel. Häufig war sie auch gern da und befand sich einfach. Doch in letzter Zeit hatte sich das verändert, sie hatte sich verändert und fühlte sich nicht mehr vollkommen wohl in ihren vier Wänden. Ein Teil Sarahs spielte schon lange mit dem Gedanken an einen Neuanfang, während der andere lieber wollte, dass alles so blieb, wie es war, und sich vor Veränderungen fürchtete. Über die Zukunft stritt sie sich deshalb oft, diskutierte nächtelang, und wenn der Konflikt besonders intensiv wurde, schmiss sie mit Mitochondrien oder Plasma. Nach unzähligen Auseinandersetzungen sah sie endlich ein, dass es keinen Sinn mehr hatte: Manchmal musste sich eine Zelle einfach teilen und getrennte Wege gehen.