Marco Bruzzone, Künstler
: Einblick (815)

Zur Person

Foto: Studio Schramm

Marco Bruzzone ist 1974 in Genua, Italien geboren. Heute lebt und arbeitet er in Berlin. Seine Kunst wird von der Londoner Galerie SUNDY repräsentiert und wird regelmäßig von internationalen Institutionen und Galerien ausgestellt. Einzelausstellungen u. a. bei The Pollock Gallery, Meadows School of the Arts, Dallas, Gillmeier Rech, Berlin, Kunstverein Arnsberg, Gruppenausstellungen u. a. bei Castiglioni Fine Art, Mailand, Villa Grisebach, Berlin, Galerie Wedding, Berlin. Aktuell sind Arbeiten Bruzzones bei Alexander Levy in der Ausstellung „Daniel Spoerri: Rezept of Hirn, Rezept of Hoden (Tragically reactivated by a vegan castration of Marco Bruzzone)“ zu sehen (s. o.).

taz: Welche Ausstellung in Berlin hat dich zuletzt an- oder auch aufgeregt? Und warum?

Marco Bruzzone: Eine Ausstellung von Handpuppen und Ephemera vom Robert Anton Theatre bei Capitain Petzel im Februar. In den späten 1970ern hat Robert Anton kleine Gruppen von Menschen in sein Loft in der Lower East Side eingeladen, seinen surrealistischen, metaphysischen Puppenspielen beizuwohnen. Die Ausstellung war inspirierend und sehr passend, weil ich selbst gerade dabei war, ein Puppenspiel fertig zu schreiben. Die Intimität seiner Arbeit hat mich sehr beeindruckt. Ich war glücklich, so einen tollen Künstler zu entdecken und gleichzeitig war es frustrierend, seine Arbeit nicht komplett zu verstehen, weil ich nie eines seiner Stücke gesehen habe.

Welches Konzert oder welchen Klub in Berlin kannst du empfehlen?

Die TV Bar in Schöneberg der beiden Künstler:innen Calla Henkel und Max Pitegoff hat ein großartiges Programm an Performances und Konzerten. Die Atmosphäre und die Community, die sie bilden, sind einzigartig und für viele Künstler:innen von großem Wert.

Welche Zeitschrift/welches Magazin und welches Buch begleitet dich zurzeit durch den Alltag?

Ich lese gerade das Magazin October n° 80 (Frühling 1997) über Öffentlichkeit, Ortsspezifik, flüchtige, partizipatorische und Erinnerungskultur. Ich mag es, alte Magazine zu lesen.

Was ist dein nächstes Projekt?

Ich arbeite an meinem Handpuppenspiel „Myco-zombie is Alive!!!“. Mit dem Schreiben bin ich fertig, jetzt bin ich an der Produktion. Es ist eine Geschichte über Kunst, Krise und Unsterblichkeit. Ich werde es als Pressekonferenz mit vier Puppen und einem menschlichen Moderator im CAC in Vilnius im April vorführen.

Welcher Gegenstand/welches Ereignis des Alltags macht dir am meisten Freude?

Ein knorriger Wachholdergehstock mit 114 cm Länge. Wenn ich meine Eltern auf dem Land bei Genua besuche, benutze ich ihn bei Pilzesuchen im Wald.