: Neues Hospiz in Horn-Lehe
Nachdem der Bau eines Hospizes in Horn am Widerstand von Anwohnern und Kirchengemeinde gescheitert war, entsteht nun eines im Nachbarstadtteil Lehe
Die evangelische Kirche baut ein stationäres Hospiz in Horn-Lehe. Ein Teil des Zentrums der Andreas-Gemeinde an der Werner-von-Siemens-Straße soll mit Investitionen von bis zu drei Millionen Euro entsprechend umgebaut werden.Die Trägerschaft für das „Andreashospiz“ übernimmt die gemeinnützige „Mission Lebenshaus“, eine Tochter des Bremer Vereins für Innere Mission. Die „Mission Lebenshaus“ betreibt in Jever, Ganderkesee-Falkenburg, Varel und Wilhelmshaven bereits vier stationäre Hospize.
Der Zeitplan bis zur Inbetriebnahme ist noch unklar. Die Innere Mission will im August mit den Umbauarbeiten beginnen und das Hospiz im Juli 2021 eröffnen. Die Kirche geht davon aus, dass sich zeitlich alles nach hinten verschiebt, weil zuvor eine alte Pfarrwohnung zum Gemeindehaus umgebaut werden muss. Das Hospiz soll acht Einzelzimmer für sterbenskranke Menschen und zwei Räume für Angehörige bekommen. Die Planer rechnen damit, dass dort künftig jährlich zwischen 140 und 160 Menschen sterben.
2012 waren Pläne der Johanniter gescheitert, im benachbarten Stadtteil Horn ein stationäres Hospiz zu errichten. AnwohnerInnen und die evangelische Kirchengemeinde vor Ort kämpften vehement gegen das Projekt. Beim „Andreashospiz“ liegen die Dinge anders: Kirchenvorsteher Habbo Stark sprach von großem Zuspruch im Stadtteil. Die Andreas-Gemeinde will sich damit auch von Gebäudeteilen trennen, die sie nicht mehr braucht. Denn als ihr Zentrum in den 1960er-Jahren eingeweiht wurde, hatte die Gemeinde mehr als 8.000 Mitglieder. Heute sind es noch knapp 2.600.
In Bremen arbeiten derzeit zwei stationäre Hospize: Im Bremer Norden betreiben die Johanniter eine Einrichtung. Die Zentrale für Private Fürsorge führt in Walle ein Hospiz und baut derzeit ein weiteres im Stadtteil Arsten, das 2021 in Betrieb gehen soll. (epd/taz)
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen