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: Die Sache mit den Reportern

Nicht alle waren zuerst begeistert: Am Faschingsdienstag ein Ausflug zur Zeitung? Na ja. „Da werden einige fehlen“, so die düstere Prophezeiung der eigenen Tochter.

Doch als die Klasse 5b der Anne-Frank-Grundschule dann in der taz war, fehlte fast niemand. Und alle, samt Klassenlehrer und begleitendem Vater, waren hochinteressiert am Zeitungmachen: „Wie schafft man jeden Tag eine Zeitung, wo doch ständig was Neues passiert?“, wollte ein Junge wissen. Und ein Mädchen fragte, ob das mit diesen Reportern sein müsse – die tauchten immer sofort nach jeder Katastrophe auf und nervten die Leute. Auch Titelseitenwitze seien oft daneben. Dass die taz sich angesichts der Attacke auf einen Karnevalszug den Pappfigurenwitz über die CDU gespart hatte, fand Beifall. „Merz muss bis April warten“ sei lustig genug.

Gedruckte Tageszeitungen kennen FünftklässerInnen von heute offenbar nur von Weitem: Nur bei vier von zwanzig Kindern wird zu Hause geblättert. Den Anblick von Eltern, die auf ihren Handys Nachrichten lesen, kennen aber alle. Und einige verfolgen bereits selbst aktiv das Zeitgeschehen: via Google News, in den Kindernachrichten oder im Radio. Was sie derzeit am meisten bewegt: das Coronavirus.

Nach der Redaktionskonferenz sollten die SchülerInnen eine Titelseite zu ihrem Thema des Tages gestalten. Unter Anleitung der KollegInnen von Foto und Layout entstand die Schlagzeile: „Corona kommt immer näher“, mit einem ©TOM-Cartoon übers Niesen in der U-Bahn. Die News-Instinkte des Nachwuchses stimmen schon mal! Nina Apin