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Koloniales Erbe wird untersucht

Die Herkunft menschlicher Schädel und Skelette in ihren Sammlungen will die Universität Göttingen in einem dreijährigen Modellprojekt erforschen. Untersucht werden solle, ob die Überreste unrechtmäßig erworben wurden, ob sie aus ehemaligen Kolonien stammen und wie mit ihnen umzugehen ist, teilte die Hochschule diese Woche mit. Das Projekt beziehe Vertreter und Wissenschaftler aus Gebieten, aus denen die menschlichen Überreste vermutlich stammten, ausdrücklich ein. Damit solle eine Diskussionsplattform eröffnet werden, hieß es. Die Volkswagenstiftung fördert demnach das Projekt mit 980.000 Euro. In den Fokus genommen werden die Anthropologische Sammlung und die sogenannte Blumenbachsche Schädel­sammlung der Göttinger Universität. Das Deutsche Reich war – verglichen mit der Kolonialgeschichte anderer europäischer Staaten – nur kurz Kolonialmacht. Dennoch gelangten zwischen 1884 und 1918 unzählige Kulturgüter aus den beherrschten Regionen vor allem in Afrika unrechtmäßig in deutsche Museen und Sammlungen. Die Rückgabe von Objekten aus der Kolonialzeit soll vereinfacht werden. Bund und Länder wollen dafür in diesem Jahr eine zentrale Anlaufstelle einrichten, angesiedelt bei der Kulturstiftung der Länder. (dpa)

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