leserInnenbriefe:
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Klischee über Tierschützer
„Emotionen und Relevanz“,
taz Bremen vom 10. 2. 20
Ihr Artikel ist eine verpasste Gelegenheit. Gestreut darin befinden sich interessante Infos. Es ist bezeichnend, dass es vom Fachgutachter als „beispielhafte Betreuung“ bezeichnet wurde, wenn man Affen fünf Tage wöchentlich dürsten lässt. Das Argument von Kreiter: „Unser Wissen über Organe kommt aus Tierversuchen“, ist auch interessant. Weil es in der Vergangenheit gemacht wurde, machen wir es weiter? Als Argument taugt das nicht viel. Die Frage: „Warum forschen Sie nicht an Menschen?“ blieb unbeantwortet. Doch wenn es nur um Messungen geht, was spricht dagegen? Leider haben Sie diese Ansätze nicht aufgegriffen, stattdessen haben Sie lieber alte Klischees aufgetischt: Krankhaft empfindsame Tierschützer, ohne Argumente, aber mit viel Hass gegenüber Wissenschaftlern, die aufopferungsbereit ihrer lebenswichtigen Arbeit nachgehen.
Fiorenzo Fabris, Bremen
Fakten sind keine Meinung
„Hobby: Klimawandel“,
taz Bremen vom 14. 2. 20
Das Olbers-Planetarium und ich als Leiter distanzieren uns ausdrücklich von den getätigten Aussagen während des Gastvortrages der Olbers-Gesellschaft. Die Olbers-Gesellschaft ist traditionell mittwochabends Gast im Planetarium und trotz der Namensähnlichkeit mit dem Olbers-Planetarium eine komplett eigenständige und unabhängige Institution. Das Planetarium hat leider keinen Einfluss auf die dort getätigten Aussagen. Selbstverständlich treten auch wir für die Meinungsfreiheit ein, halten es aber für sehr gefährlich, wenn wissenschaftliche Fakten plötzlich als „Meinung“ abgetan werden und dem zunehmenden Populismus in öffentlichen Diskussionen damit der Weg geebnet wird. In unseren Schul- und Familienprogrammen führen wir den Gästen vor Augen, was für ein besonderer Ort unser kleiner, blauer Planet ist. Alle jemals ins Weltall gereisten Menschen betonen, dass der Blick von dort auf unsere Erde eine völlig neue Perspektive ermöglicht: Man sieht keine Grenzen mehr und unsere Lufthülle wird zu einem unglaublich zarten, empfindlichen Gebilde. Nur auf der Erde können wir dauerhaft überleben –diesen Ort gilt es für zukünftige Generationen zu bewahren.
Andreas Vogel, Olbers-Planetarium Bremen
Gebot, zu erinnern
„Rudolf Hess wird Ehrung gestrichen“,
taz Bremen vom 5. 2. 20
Die Gesundheit Nord plant also, nach dem Umzug der Prof.-Hess-Kinderklinik die neue Kinderklinik des Klinikums Bremen-Mitte mit einem neutralen Namen zu bezeichnen. In einer Zeit, in der sich die Demokraten in Deutschland große Sorgen um einen wieder wachsenden Antisemitismus machen, fragen wir uns,welche Motive die GeNo dazu bewogen haben mögen. Die (evangelische) Mutter von Rudolf Hess stammte aus einer jüdischen Familie, das reichte, um ihn im Dezember 1933 als „Mischling“ von der Leitung der Kinderklinik zu entbinden. Er überlebte in einem Versteck in der Lüneburger Heide. Von 1945 bis 1955 baute er die Bremer Kinderklinik wieder auf. Er war der einzige Klinikleiter in Deutschland, der nach seiner Verfolgung durch die Nationalsozialisten wieder in seine vorherige Funktion eingesetzt wurde und hat große Dienste um die Kinderheilkunde erworben. Es bleibt ein Gebot, an die rassistisch motivierte Verfolgung während der NS-Diktatur und das Lebenswerk von Prof. Rudolf Hess in würdiger Weise zu erinnern: Er muss Namensgeber der neuen Kinderklinik Bremen-Mitte sein!
Dr. Ursula Haun-Jünger und 23 weitere Kolleg*innen
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