: Bezahlung: prekär statt fair
Gedenkstätten-Mitarbeiter*innen fordern bessere Bezahlung
Anlässlich des 75.ten Jahrestages der Befreiung des Vernichtungslagers Auschwitz gibt es auch in Berlin zahlreiche Gedenkveranstaltungen. Die Rolle von Gedenkstätten wird dabei immer wichtiger, weil es kaum noch Zeitzeug*innen gibt.
Jetzt haben 220 Mitarbeiter*innen von Gedenkstätten in Berlin und Brandenburg einen offenen Brief an die Beauftrage der Bundesregierung für Kultur und Medien Monika Grütters, den Berliner Senator für Kultur, Klaus Lederer und die Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg gerichtet.
Beklagt wird unter anderem die Praxis des Outsourcing von Stellen, was dazu führe, dass viele Mitarbeiter*innen knapp über dem Mindestlohn liegen. Ebenfalls kritisiert wird die Praxis, befristete Verträge nicht mehr zu verlängern, damit sich die Beschäftigten nicht einklagen können. Die Honorarkräfte erhalten für die Geschichtsvermittlung einen Stundenlohn von 25 bis 50 Euro.
„Die Vorbereitung von Angeboten und zuweilen auch von Konzepten müssen sie außerhalb der bezahlten Honorartätigkeit selbst organisieren. Die in oft jahrelanger Tätigkeit erworbene Qualifikation wird nicht anerkannt, sondern vorausgesetzt“, moniert Sebastian Gerhardt, einer der Initiatoren des offenen Briefes gegenüber der taz.
Freiberufler*innen dürften nicht billiger sein als Festangestellte, lautet eine der Forderungen. Zudem sollen die Mitarbeiter*innen selber entscheiden können, ob sie freiberuflich oder festangestellt sein wollen. Mit den ersten Reaktionen zeigt sich Gerhardt zufrieden. Monika Grütters und Klaus Lederer hätten Gesprächsbereitschaft signalisiert. Mittlerweile wollen sich weitere Beschäftigte der Initiative anschließen. Interessierte erhalten unter geschichte-wird-gemacht.org weitere Informationen.
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