was tun in hamburg?:
Do, 13. 2., 18 Uhr; Mo, 17. 2., 19 Uhr; Do, 20. 2., 18 Uhr, 3001-Kino
Kiez-Film
In den 1920er-Jahren kamen sie nach Hamburg: mehrere Hundert Chinesen, meist ehemalige Seeleute, ließen sich auf St. Pauli zwischen Talstraße und Großer Freiheit nieder, eröffneten kleine Läden, Wäschereien und Gaststätten im Souterrain der Häuser des Hamburger „Chinesenviertels“. Im Alltag waren sie Teil des Hafenstadtteils, zugleich rankten sich exotisierende Gerüchte um das Chinesenviertel, für die Behörden galten die Häuser als Opiumhöhlen und Sündenpfuhl, sogar ein unterirdisches Tunnelsystem für Schmuggel vermutete die Polizei. Regelmäßig waren die Chinesen Opfer von Polizeiaktionen und rassistischer Diskriminierung.
Im nationalsozialistischen Deutschland wurden sie zunehmend verfolgt, interniert oder ausgewiesen. Am 13. Mai 1944 nahm die Gestapo im Rahmen ihrer„Chinesenaktion“ 130 chinesische Männer fest, misshandelte sie, inhaftierte sie monatelang. Bertram Rotermund und Rudolf Simon begeben sich in ihrer 60-minütigen Dokumentation „... bis die Gestapo kam“ auf Spurensuche und befragen zahlreiche Zeitzeug*innen. (matt)
Mi, 12. 2., 20 Uhr, Bucerius Kunst-Forum
Kunst-Buch
Man fragt sich ja schon, ob sein Amt ihn vielleicht nicht ausfüllt: Schon wieder stellt Kultursenator Carsten Brosda (SPD) ein Buch vor: „Die Kunst der Demokratie“ (Hoffmann und Campe, 256 S., 24 Euro; E-Book 19,99 Euro). Vielleicht ja, damit nicht gleich wieder Sonntagsredengemütlichkeit aufkommt, ist draußen einer der blattvergoldeten Ziegelsteine von Boran Burchardt drauf: Dessen Hausfassaden-Kunst, ausgerechnet auf der Veddel, ging ja vielen in dieser Stadt schon zu weit, auch vielen von Brosdas Genoss*innen.
Wer den promovierten Journalisten und langjährigen Redenschreiber je zu solchen Themen hat sprechen hören, weiß in etwa, was drin steht: Ein Plädoyer für die Debatte, wo andere nur in Statischem denken (und umso lauter schreien); für selbstbewusste Vielfalt statt fadenscheinigem Neutralitätsgewäsch. Mögen manche da nur Wahlkampf erkennen – in Zeiten, da die Kunst und jene, die sie ausüben, aus allen möglichen Richtungen unter Druck geraten, ist einer, der sich breit vor sie stellt, eine echte Wohltat. (aldi)
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