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In jenen Tagen

D 1946/47, R: Helmut Käutner D: Erich Schellow, Werner Hinz, Ida Ehre

Einen Virtuosen der „Notkunst“ nannte ein zeitgenössischer Filmkritiker Helmut Käutner: Diesen Film hatte der Regisseur mit einer geliehenen Kamera und Geräten vom Schwarzmarkt gedreht. In Hamburg und Berlin entstanden, war „In jenen Tagen“ einer der ersten „Omnibusfilme“, denn über die Zeit seit 1933 erzählt er in Form von sieben Episoden. Die sind verbunden durch ein Auto, dessen Besitzer von Geschichte zu Geschichte wechseln – und das mit Käutners Stimme spricht.

So, 17 Uhr, Metropolis, Hamburg

Kulenkampffs Schuhe

D 2018, R: Regina Schilling

In den 1950er- und 1960er-Jahren war im Fernsehen die Welt noch in Ordnung. Dafür sorgten sogenannte Showmaster wie Hans-Joachim Kulenkampff. Deren Erfolg fußte darauf, dass ihre Kriegserfahrungen sie mit ihrem Publikum verbanden – dies ist die These dieses dokumentarischen Essayfilms.

Di, 20 Uhr, B-Movie, Hamburg

Der Passagier – Welcome to Germany

D 1987/88, R: Thomas Brasch D: Tony Curtis, Katharina Thalbach

1987 verarbeitete der Ostberliner Dichter, Schriftsteller und Filmemacher Thomas Brasch seine jüdische Identität und gewann immerhin Toni Curtis für die Hauptrolle: Der Hollywood-Star spielt den jüdischen Erfolgsregisseur Cornfeld, der in den 1980er-Jahren aus den USA nach Deutschland zurückkehrt. Dort hatte er vor seiner Flucht ausgerechnet an einem antisemitischen Propagandafilm mitgewirkt und einen Freund verraten. Jetzt will er seine Schuld sühnen und einen Dokumentarfilm über die damaligen Geschehnisse drehen.

Mo, 20.30 Uhr, Koki, Lübeck

Engel der Verlorenen

JP 1948, R: Akira Kurosawa D: Toshirō Mifune, Takashi Shimura

Im Westen kennt man Akira Kurosawa vor allem wegen seiner Samurai-Filme. Aber er drehte auch Krimis und beschäftigte sich mit zeitgenössischen Geschichten. „Engel der Verlorenen“ erzählt von der Freundschaft zwischen einem Arzt mit Alkoholproblemen und einem verletzten Gangster im Nachkriegsjapan. Hauptdarsteller Mifune war mit dem Regisseur bald so fest verbunden, wie drüben in Hollywood John Wayne mit John Ford.

OmU: So, 18 Uhr, Kino im Künstlerhaus, Hannover

101 Nacht – Die Träume des M. Cinema

FR 1995, R: Agnès Varda, D: Michel Piccoli, Julie Gayet

Michel Piccoli in der Rolle der jüngsten unter den Künsten – die auch schon in die Jahre kommt: Monsieur Cinema lebt in einer alten Villa, in der alles möglich ist; Stars geben sich die Klinke in die Hand, darunter auch die Gebrüder Lumière, Pioniere des Bewegtbilds. Die Regisseurin hat ihren Film so offen konstruiert, dass sie alles hinein bekommt, was ihr am Kino lieb und teuer ist: jedes Bild, jede Kameraeinstellung, jeder Dialog ein Zitat, das Ergebnis eine Fundgrube für Cineast*innen.

OmeU: Di, 21.15 Uhr; Fr, 31. 1., 17 Uhr, Metropolis, Hamburg

Searching for Sugar Man

SE/GB 2012, R: Malik Bendjelloul

Der US-Singer-Songwriter Sixto Díaz Rodriguez brachte Anfang der 1970er-Jahre nur zwei Platten heraus – in Südafrika aber wurde er Popstar. Dazu trug bei, dass er Latino war, also kein Weißer im Sinne des Apartheid-Systems. Auch seine Texte entsprachen dem Lebensgefühl der rebellischen unter den Menschen im Land. Die oscarprämierte Dokumentation erzählt, wie sich in den späten 90er-Jahren der Betreiber eines Plattenladens in Kapstadt auf die Suche nach dem Sänger macht.

OmU: Sa–Mi, 18 Uhr, City 46, Bremen

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