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Bremer Feuertaufen

In Vegesack geht's alttestamentarisch zu

Ein neues Mekka des Irrsinns scheint in der sonst so lieblich-verschnarchten Hansestadt Bremen (vier Musketiere, zukünftiger Zweitligist, ewige Sozialdemokratie) entstanden zu sein. Während die Weser weiter ihrer Zufrierung harrt (s. Text u.), haben „Unbekannte“ im Stadtteil Vegesack im Norden Bremens Brandsätze in ein Wettbüro und ein Restaurant geworfen. Das meldete gestern die dpa, nicht ohne den Zusatz: „Die Feuerwehr konnte den Angaben zufolge beide Brände austreten“. Feuer können die Bremer also nicht, sie sind zu nah am Wasser gebaut. Doch wer auf verkohlten Pinkel gewettet hat, kann den Gewinn nicht mehr abholen – dafür aber nächsten Sonntag Buße tun, nämlich im „Popgottesdienst der evangelischen Stadtkirche“. Und zwar wo? In Vegesack. Als Festredner ist Flaschenpfand-Papst Jürgen Trittin geladen, der „über die Bewahrung der Schöpfung“ reden wird, so epd. Vielleicht muss man Vegesack als Neues Jerusalem betrachten, denn wie stand schon in der Bibel (4. Moses 31, 23 (!)): „Und alles was das Feuer leidet, sollt ihr durchs Feuer lassen gehen und reinigen; nur dass es mit dem Sprengwasser entsündigt werde. Aber alles, was das Feuer nicht leidet, sollt ihr durchs Wasser gehen lassen.“ Die Weser ist ja praktischerweise gleich nebenan.

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