produkttest: Schönen Müll auch um den Hals
Falls H&M im Jahr 2030 noch existiert, will es bis dahin nur noch Klamotten aus bioangebauten oder recycelten Materialien verkaufen. Aktuell sind derartige Produkte noch unter dem Label „H&M Conscious“ subsumiert. So auch mein neuer Schal (12,99 Euro): Er ist zu 65 Prozent aus Polyester, welches wiederum zu 80 Prozent aus Post- und zu 20 Prozent aus Pre-Consumer-Waste besteht. Der Rest ist Viskose.
Wohlig-weich ist das Gefühl, mit einer Konsumentscheidung voll was für die Umwelt getan zu haben. Noch wohlig-weicher ist aber der Schal selbst. Und ich muss es wissen, denn mein Hals ist so empfindlich, im Vergleich dazu ist die Prinzessin auf der Erbse so tough wie Rüdiger Nehberg – selbst Kaschmirwolle verursacht schnell schwere Juckattacken. Aber nicht mit diesem Schal aus Plastikmüll, der auch nach Wochen geschmeidig ist wie Seide.
Ob es sich bei alldem indes um Greenwashing von H&M handelt oder um einen ernst gemeinten Versuch, eine bessere Welt zu schaffen – für diese Frage fehlt in dieser kleinen Wohlfühlrubrik dann doch der Platz. Frohe Weihnachten! Michael Brake
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