: Schulen nach Baukastensystem
Bildungssenator Rabe stellt ein neues Standardmodell für zukünftige Schulgebäude in Hamburg vor
Ties Rabe, Bildungssenator
Mit einer Art Baukastensystem soll der Ausbau der Hamburger Schulen schneller und effizienter vorangebracht werden. Dazu stellte Schulsenator Ties Rabe (SPD) am Montag das „Hamburger Klassenhaus“ vor. Die zwei- oder dreigeschossigen Gebäude sollen in teilweise vorgefertigter Bauweise errichtet werden, um Kosten und Bauzeit zu sparen. Ein Pilotprojekt auf dem Gelände der Grundschule Eckerkoppel in Farmsen-Berne soll im Januar bezugsfertig sein.
Aufgrund der wachsenden Schülerzahl müssten in den nächsten Jahren 44 Schulen gebaut und 123 bestehende erweitert werden, sagte Rabe. „Damit dies schnell, kostengünstig und trotzdem architektonisch ansprechend umgesetzt werden kann, ist das Modell des Hamburger Klassenhauses vorbildlich und sehr hilfreich.“
Die Fassade des Klassenhauses kann laut Behörde je nach Umfeld mit Holz, Klinker oder Putz gestaltet werden. Begrünte Dächer sollen einen Beitrag zum Klimaschutz leisten. „Obwohl jeder Schulstandort über spezifische architektonische und soziale Besonderheiten verfügt, überschneiden sich die grundsätzlichen Anforderungen an neue Räume“, sagte der Geschäftsführer von Schulbau Hamburg, Ewald Rowohlt.
Benötigt würden neue Unterrichtsräume, „ansprechend gestaltete Differenzierungsflächen und zeitgemäße Sanitäranlagen“. Das Hamburger Klassenhaus biete ein solides Grundgerüst, das einen individuellen Grundriss mit geschlossenen und offenen Räumen aufnimmt, heißt es von Schulbau Hamburg. Das „Hamburger Klassenhaus“ sei aber nicht mit mobilen Klassenräumen zu verwechseln.
Die bildungspolitische Sprecherin der Fraktion Die Linke, Sabine Boeddinghaus, sieht die Pläne laut NDR kritisch, weil sie den Geschmack von „schnell und billig“ hätten. Laut Boeddinghaus könnten Erweiterungsbauten durchaus anders aussehen als die „uniformen Backsteincontainer“, die am Montag vorgestellt wurden. (dpa/taz)
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