brief des tages
:

Fairphone eins, zwei, drei – die Vorgeschichte

„Öko-faires Smartphone: Raus aus der Nische“, taz vom 18. 11. 19

Vor gut fünf Jahren habe ich mich verleiten lassen, ein „Fairphone“ der ersten Baureihe zu kaufen. Nach etwa zwei Jahren erfuhr ich, dass mein Telefon ein einziges Datensicherheitsrisiko war. Der nach zwei Monaten ausgetauschte Akku wurde auch immer schlapper, aber es war kein neuer lieferbar bei den nachhaltigen Herstellern. Nach knapp drei Jahren musste ich mich einer Operation mit anschließender Reha unterziehen, vier Wochen ohne Computer! In dieser Zeit musste ich erfahren, dass ich technisch in die 90er Jahre zurückgefallen war. Aber jetzt kommt der Hammer. Ich erhielt eine Nachricht von Fairphone (das Gerät war also knapp drei Jahre alt): Mein Gerät käme ja jetzt an die Grenze seiner Lebensdauer, und man hätte da inzwischen ein „Fairphone 2“ mit vielen Vorteilen anzubieten, ob ich das nicht bestellen wolle … Ich konnte es nicht fassen! Bin dann in einen Elektronikmarkt gegangen und habe mir für 99 Euro ein chinesisches Smartphone gekauft, das jetzt seit zwei Jahren problemlos läuft und vom Hersteller systemmäßig auf dem neuesten Stand gehalten wird. Manfred Grabowski, Taunusstein