Clubs in Mitte vor dem Aus

Sage und Kitkat-Club kriegen Kündigung. Juni 2020 ist Schluss

Es geht um zwei bekannte Berliner Clubs: Die Zukunft des KitKat- und des Sage Clubs ist ungewiss. „Es gibt eine Kündigung“, sagte Sascha Disselkamp vom Sage Club am Donnerstag. Die gemeinsam genutzten Räume in der Köpenicker Straße sollen demnach zum Juni 2020 besenrein übergeben werden. Disselkamp sagte, die Clubs würden gern in den Räumen bleiben. Sie hätten bisher vergeblich das Gespräch mit dem Vermieter gesucht. Zuvor hatte die Berliner Zeitung berichtet.

Der KitKat-Club nahe der Spree ist über Berlin hinaus für seine Fetischpartys bekannt. Donnerstags werden die Räume vom Sage Club genutzt.

„Wir würden das Areal gern kaufen“, sagte Disselkamp. „Dafür haben wir auch sehr solvente Investoren.“ Sie würden gern auf dem Gelände ein Hospiz, Ateliers, Proberäume und Konzerträume errichten. Disselkamp verwies auf die früher lebendige Szene in Prenzlauer Berg und Mitte. „Mittlerweile kann man da indisch essen gehen, aber mehr ist auch nicht.“

In den vergangenen Jahren hat sich die Clubszene zu guten Teilen an Orte am oder jenseits des S-Bahn-Rings verlagert. Aber auch dort werden die Räume zunehmend knapp; der Bau neuer Wohngebiete sorgt zudem dafür, dass ruheorientierte Nachbarn näher an die Partyszene heranrücken. Eine ganze Reihe von Clubs musste deswegen schließen. Diese Entwicklung ist nicht neu; allerdings fehlen zunehmend alternative Standorte, an die die Clubs ausweichen können.

Rückendeckung für Sage und Kitkat kam von der CDU. „Wir erleben leider ein schleichendes Aussterben der Berliner Clubszene“, sagte Christian Goiny, Sprecher für Medienpolitik der CDU-Fraktion im Abgeordnetenhaus. Die Kündigungen seien zwei weitere traurige Belege dafür. „Wir schlagen vor, dass der Senat den Clubbetreibern Ersatzquartiere in der Alten Münze und im Spreepark zu langfristig günstigen Mietkonditionen anbietet“, so ­Goiny. (dpa, taz)