Tagesticket fast ein Viertel teurer

VBB könnte heute höhere Preise beschließen. Abos blieben stabil

Offenbar sollen die Tickets im Verkehrsverbund Berlin-Brandenburg (VBB) ab dem 1. Januar 2020 teurer werden. Der Rundfunk Berlin Brandenburg (RBB) und mehrere Zeitungen veröffentlichten konkrete Preise, die heute vom VBB-Aufsichtsrat beschlossen werden könnten. Der VBB selbst äußerte sich im Vorfeld der Sitzung nicht.

Betroffen wären in Berlin vor allem Einzel-, Tages- und Monatstickets: Der Preis für ein AB-Ticket stiege um zehn Cent auf 2,90 Euro, stark verteuert würde die AB-Tageskarte: von 7 auf 8,60 Euro. Während die einzelne Monatskarte („Umweltkarte“) um drei Euro von 81 auf 84 Euro stiege, blieben das monatlich und das einmalig abgebuchte Jahresabo für die Berliner Tarifzonen A und B (761 bzw. 728 Euro) unverändert. Die Vierfahrtenkarten sollen unangetastet bleiben. Im Tarif ABC hingegen würden alle Ticketarten teurer.

Von „Abosurdistan“ sprach der verkehrspolitische Sprecher der CDU-Fraktion, Oliver Friederici. Er verwies auf den Wunsch des Regierenden Bürgermeisters nach einem „365-Euro-Ticket“. Die Preiserhöhung sei „das Gegenteil von dem, was die meisten erwartet hatten“. Auch seien steigende ABC-Tarife für Pendler „kein Anreiz, auf den Nahverkehr umzusteigen“.

Rot-Rot-Grün hatte in den vergangen zwei Jahren höhere Preise ausgebremst. Eine Machbarkeitsstudie für eine neue Tarifstruktur ist in Arbeit, wurde aber noch nicht vorgelegt. (taz)