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heute in bremen„Betroffene fühlen sich oft stigmatisiert“

Foto: privat

Katrin Rautenberg,

55, ist Leiterin der Psychiatrischen Institutsambulanz und Leitende Oberärztin am Ameos-Klinikum Dr. Heines Bremen.

Interview Mahé Crüsemann

taz: Frau Rautenberg, warum ist es so wichtig über psychische Krankheiten aufzuklären?

Katrin Rautenberg: Betroffene fühlen sich oft stigmatisiert. Durch Aufklärung können wir eine bessere Hilfe gewährleisten. Von Krisen erschütterte Menschen können so sehen, dass es Hilfsangebote gibt. Auch Familienangehörige und das Umfeld leiden oft mit. Auch hier kann Aufklärung hilfreich sein.

Wie wollen Sie das Thema ADHS und ADS bei Erwachsenen in die Gesellschaft bringen?

Die Veranstaltung wird heute zusammen mit einem Betroffenen stattfinden. Es wird kein Trialog, also ein Angehöriger wird nicht dabei sein, aber der Betroffene wird selber sprechen. Ich glaube so können wir noch mal anders aufmerksam machen. Es kann anderen Betroffenen sehr helfen, zu sehen, dass ein erfolgreicher Mensch, der aber selber auch betroffen ist, Hilfe bekommen hat und was das für ihn bedeutet. Das ist meiner Meinung nach hilfreich, um gegen die Stigmatisierung vorzugehen.

Wie kann man noch aufklären?

Wir, also das Ameos-Klinikum Bremen, setzen uns schon länger für Aufklärung zu psychischen Erkrankungen ein. Wir haben zum Beispiel auch schon einige Veranstaltungen zum Thema Sucht gemacht. Meine Kollegen und ich sind da sehr aktiv.

Hat sich seitdem etwas getan?

Vortrag zum Thema ADHS im Erwachsenenalter von Katrin Rautenberg: 17 Uhr, Konferenzraum Friedrich Engelken im A-Haus des Ameos- Klinikums

Die öffentliche Wahrnehmung von beispielsweise Depression hat sich schon verändert. Bei den, ich sage es mal so, etwas „anerkannteren“ Erkrankungen tut sich auf jeden Fall etwas. Wir merken das daran, dass die Zahlen steigen. Das bedeutet nicht, dass die Erkrankungen zunehmen, sondern dass mehr Hilfe in Anspruch genommen wird von Betroffenen. Und das ist ein gutes Zeichen.

Was kann eine Diskussion zum Thema konkret beitragen?

Wir können aufklären. So können individuelle Fragestellungen direkt geklärt werden. Die Schwelle, nach Hilfe zu fragen, sinkt dann. Es wird leichter für Betroffene.

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