Berliner CDU: Wiederbelebung im Miniformat
Die Wiederbelebung der Berliner CDU durch den neuen Landeschef Kai Wegner hat in eher kleinem Kreise begonnen: Knapp 90 der 12.000 Mitglieder nahmen dessen Einladung zur „Denk-Werk-Stadt“ in Charlottenburg wahr. Eine zweite Auflage soll es nächste Woche in Neukölln geben. Wegner hatte im Mai Monika Grütters als Parteichefin abgelöst und eine stärkere Einbindung der Basis angekündigt.
Die rund 0,75 Prozent dieser Basis, die kamen, diskutierten engagiert in Gruppen von sechs bis neun Leuten pro Tisch, malten, kritzelten, schrieben auf große Papierbögen: erst 20 Minuten zur Bildungspolitik, danach ähnlich lang über Sicherheit. Die Themen hatten die Teilnehmer eingangs selbst per Abstimmung geklärt. Parallel konnten sie Anregungen per Mail schicken, die dann in wachsender Zahl an der Wand abgebildet wurden. Wegner – „wir wollen 12.000 Mitdenker“ – setzte sich mal hier, mal dort dazu. Der Frauenanteil entsprach mit gut einem Drittel ungefähr dem des gesamten CDU-Landesverbands.
„Es gibt keine Denkverbote, jede Idee wird diskutiert“, hatte Wegner zuvor gesagt. Nur bei einer Sache schränkte sein Generalsekretär Stefan Evers ein: „Es geht nicht ums Meckern, sondern darum, wie es besser wird.“ Stefan Alberti
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