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Reich werden mit Flüchtlingsheimen

In Niedersachsen sind ehemalige Betreiber von Geflüchtetenunterkünften wegen Millionen-Betrugs angeklagt

Die Staatsanwaltschaft beschlagnahmte fünf Immo-bilien, fünf Autos, eine Rolex-Uhr und 170.000 Euro Bargeld

Die Staatsanwaltschaft Hannover hat fünf Männer und eine Frau wegen Abrechnungsbetrugs rund um Flüchtlingsheime mit einem Schaden von mehr als zehn Millionen Euro angeklagt. Dem Ex-Geschäftsführer des Arbeiter-Samariter-Bundes Hannover, zwei seiner Assistenten und seiner Ehefrau sowie dem Inhaber einer Sicherheitsfirma und seinem Berater werden Untreue und Betrug in besonders schwerem Fall vorgeworfen, wie die Staatsanwaltschaft am Dienstag mitteilte.

Für das Betreiben und Bewachen von zehn Flüchtlingsheimen sollen Scheinrechnungen erstellt sowie die Bezahlung für berechtigte Rechnungen auf Privatkonten umgeleitet worden sein. Der Schaden für das Land Niedersachsen wird auf 10,2 Millionen Euro beziffert. Wie das Innenministerium in Hannover mitteilte, handelt es sich bei dem Betrug um einen Einzelfall, weitere Fälle seien nicht bekannt.

Während des großen Flüchtlingszuzugs seien die Rechnungen von Hilfsorganisationen wegen der Dringlichkeit sofort bezahlt und später geprüft worden. Seit 2015 hatte der Arbeiter-Samariter-Bund für das Land Niedersachsen Flüchtlingsunterkünfte betrieben.

Auf die Schliche kamen die Behörden den mutmaßlichen Betrügern bei einer Prüfung der Buchhaltung der Sicherheitsfirma in Rehburg-Loccum (Kreis Nienburg). Außerdem gab es Geldwäscheverdachtsmeldungen von Banken, wo Millionensummen hin- und hergeschoben und 1,3 Millionen Euro in bar abgehoben worden waren.

Der Fall war Ende Februar bekannt geworden. Bei den Beschuldigten beschlagnahmte die Staatsanwaltschaft fünf Immobilien, fünf Autos, eine Rolex-Uhr und 170.000 Euro Bargeld. (dpa)

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